Sonntag, 29. August 2010

Es geht aufwärts

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Es geht aufwärts! In welcher Geschwindigkeit und in wie großen Schritten, das weiß ich noch nicht.
Heute waren es fantastische 23 Kilometer mit 530 Höhenmetern. Fantastisch deshalb, weil es alles in den Schatten stellt, was ich in den letzten Monaten gelaufen bin. Auch die Laufpausen waren nur noch ein Bruchteil von denen , die ich bei den vergangenen Läufen einlegen mußte. Obwohl mir der Schlußanstieg ganz schön auf die Waden geschlagen hatte, fühlte ich mich am Ziel weder schlapp noch müde.
Wahrscheinlich hätte ich diese Glücksgefühle ohne meine Freunde Pia und Martin heute nicht erleben dürfen.
Sie hatten mich einfach in ihre Mitte genommen und in kritischen Momenten aufgemundert und "mitgeschleift."
Danke.
Wie es nächste Woche weitergeht weiß ich noch nicht. Eine Steigerung der Kilometerzahl ist aber nicht auszuschließen.  Viele Gespräche und Ereignisse in den letzten Wochen und Monaten haben mich aber auch gelehrt, dass man mit dem Leben sorgfältig umgehen und nicht übertreiben sollte.

Freitag, 27. August 2010

Vorschau Pfälzerwald Marathon

42,195 Kilometer durch den Naturpark Pfälzerwald im Spätsommer.

12. September 2010

Mit 660 Höhenmetern fordert der Pfälzerwaldmarathon den Läufern einiges. Aber es lohnt sich: Frische Luft, weiche Waldböden, gute Verpflegung, attraktive Sachpreise und jede Menge Spaß erwarten die Läufer in und um Pirmasens.
Ergänzt wird die Königsdisziplin durch einen Halbmarathon (400 Höhenmeter) und einen Staffelmarathon, bei dem sich vier Läufer die gesamte Strecke teilen. Ein Shuttle-Service bringt die Staffel-Läufer an die Wechselpunkte und wieder zurück in den Zielbereich am Messegelände Pirmasens.

Bereits wenige Minuten nach dem Start tauchen die Läufer in reinste Waldluft ein. Zuerst verhalten, dann aber heftig geht es den ersten Anstieg hoch. Hier bekommt der "Fremde" einen ersten Eindruck, dass der Marathon vor den Toren der Stadt Pirmasens kein Spaziergang ist. Am Beckenhof trennt sich der Halbmarathon von der Laufstrecke ab. Während die Marathonis eine Schleife auf dem welligen Kurs um den Arius drehen müssen, "schlendern" die "Halben" Richtung Hombrunnerhof.

Wer sich auf diesem Abschnitt aber zu sehr verausgabt bekommt die Quittung umgehend präsentiert. Der Aufstieg in der Fumbach ist nicht sonderlich steil, aber sehr lang. Außerdem ist der Waldweg nicht gerade läuferfreundlich was vielen Teilnehmern wertvolle Minuten kostet. Aber jeder Berg hat einmal ein Ende. Wieder trennt sich hier die Stecke der Marathonis. Während die Halbmarathonläufer das Schlimmste nun überstanden haben, werden die Marathonläufer zu einer weiteren "Strafrunde" ins Tal geschickt. Von dort zurück ist auch für sie das Ziel nahe. Wer glaubt, das die Geschichte der Anstiege beim Pfälzerwald Marathon schon vorbei wäre, der irrt sich. 500 Meter vor dem Ziel kommt für viele der schwerste Berg. Er ist weder steil noch lang, und trotzdem scheint er unüberwindbar. Für die meisten jedenfalls.

Und wer mir nicht glaubt, der sollte sich noch umgehend für den Lauf 2010 anmelden.
Meldungen sind noch möglich. http://www.pfaelzerwald-marathon.de/

Vorbericht: SWR Rheinland Pfalz Landesschau Montag 30.8.2010 18.45 Uhr

Text und Foto Hans Pertsch   http://www.marathon66.de/

Thomas Dehaut, Sieger 2009

Donnerstag, 26. August 2010

Die Hoffnung steigt

Die Hoffnung steigt. Zum zweitem Mal habe ich diese Woche einen weitgehend zufriedenstellenden Trainingslauf geschafft. Am Dienstag 8 Kilometer und heute 11. Das Tempo ist zwar immer noch grausam langsam, aber die Strecken die ich ohne Pause laufen kann, werden länger. Und noch ein positiver Aspekt stellt sich ein. Die Kilogramme schmelzen so langsam wieder weg. Auf den Weinstraßenlauf am Wochenende werde ich wohl verzichten und mich dafür etl. an die Halbmarathon Distanz heran wagen.
Schon für "Sport gegen die Flut" angemeldet?

 "furchterregender" Wolkenhimmel am heutigen Abend

Sonntag, 22. August 2010

Nicht weit, nicht schnell aber hoch

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Noch einmal hat der Sommer heute zugeschlagen. Gottseidank finde ich, denn kühle und regnerische Tage wird es wohl in nächster Zukunft noch viele geben.
Gut, für Läufer ist die Hitze kein ideales Laufwetter, doch wer es richtig kann, der ist auch an Sonnentagen nicht aus seinem Lauf zu bringen. Nein, ich spreche hier nicht von mir. Ich meine meinen Freund Martin. Er hatte sich heute einen 34 Kilometerlauf vorgenommen und ihn natürlich auch durchgezogen.  Respekt.
Ich hatte es da viel leichter.
Nach ein paar Kilometer gemeinsamen Laufens, bog ich Richtung schattigem Berg ab. Überraschender Weise machte mir der steile Anstieg wenig zu schaffen. Nach zehn Kilometern war mein Lauftag heute zuende. 
Im Wissen, heute auch ein paar Kilometer mehr zu packen gewesen wären, genoß ich gemeinsam mit Martin noch ein herrlich, kühles Bierchen.   

Sonntag, 15. August 2010

Frei nach Adenauer

"Was interessiert mich mein dummes Geschwätz von gestern", ist wohl einer der meist zitiertesten Sätze von Konrad Adenauer, dem 1. Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.
Und ich nehme mir einfach die Freiheit, meinen Post vom Dahner Kerwelauf , ähnlich zu bewerten.
Ex Bayern Manager Hoeneß hatte seinen "Stars" früher als erste Lektion gelehrt: "Direkt nach dem Spiel wird die Klappe gehalten."
Ich habe zwar noch nie eine Uli Hoeneß  Vorlesung besucht, und vom einem Star bin ich so weit entfernt wie die Erde vom Mars, aber es liegt viel Warheit in seinen Worten.
Daher eine 180°Kehrtwende meinerseits. Ich bin glücklich und zufrieden, dass ich  in Dahn endlich wieder einen Wettkampf besteiten durfte. Zu einfältig war meine Illusion, sofort wieder an alte Zeiten anknüpfen zu können.
Ich spüre täglich, dass es aufwärts geht, nur sind mir die Schritte viel zu klein und alles geht zu langsam. Punkt.
Für heute hatte ich mir etwa 20 Kilometer vorgenommen. Als "Schlafmütze" hatte ich keine Chance mit "Frühaufsteher" Martin mitzulaufen. Ich wartete lieber bis der Regen kam. Völlig losgelöst von irgendwelchen Vorgaben lief ich gegen 11.00 Uhr von zuhause weg. Der Himmel war dunkelgrau, aber von Regen war noch nichts zu sehen. Bereits noch wenigen Metern spürte ich, dass es heute besser laufen könnte. Ich änderte meinen Plan, und es ging ab in die "Berge".

Nach zehn angenehmen Kilometern hatte ich meinen Lieblingsberg bezwungen, der mir auch in allerbesten Zeiten, immer alles abverlangt hatte. Zum wahren Glücksgefühl fehlte nur der Sonnenschein. Von dem war aber nichts zu sehen, im Gegenteil, es regnete in Strömen. Aber heute hatte ich wohl einen Vernunftstag erwischt. Ich entschloß mich spontan die Tour abzukürzen. So wurden aus den geplanten 20 Kilometer nur etwa vierzehn. 1/3 Marathon mit 380 Höhenmetern. Ein bisschen Bammel habe ich schon vor den nächsten, längeren Läufen. Aber der heutige Zustand von Kopf und Beinen läßt mich hoffen.


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Freitag, 13. August 2010

Ernüchterung

Die Ernüchterung ist eingekehrt. Es läuft nicht, auch guter Wille und Ergeiz reichen nicht aus, wenn der Körper nicht mitmacht. Das einzig positive an meinem Lauf in Dahn war, ich bin nicht als Letzter im Ziel angekommen. Noch eine handvoll "Läufer" waren hinter mir.
Und wenn ich es mal ironisch sehe, noch nie schlummerten mehr Reserven in mir, wie zur Zeit. Ich muß sie nur noch zum richtigen Zeitpunkt abrufen.

Wohin führt der Weg?

„Zeit macht nur vor dem Teufel halt“, ist eine der bitteren Erfahrungen aus den letzten sechs Monaten. Die Diagnose "Sportpause" war zuerst niederschmetternd.  Pausiert habe ich zwar vom ersten Tagen an nicht, aber von richtigem Training konnte trotzdem keine Rede sein. Vielleicht möchte ich aber die Zeit in der „Wartestellung“ gar nicht missen. Die neue Lebenserfahrung, dass es nicht immer nur immer weiter, schneller und höher gehen kann, bringt ganz neue Einblicke in das eigene Seelenleben.
Nach einigem Zögern hatte ich mich diese Woche noch einer intensiven Herzuntersuchung unterzogen. Man sah das als ziemlich letzte Möglichkeit, den Grund meines Luftproblems herauszufinden. Fand man aber nicht (wirklich).
Zum Ende der Untersuchung durfte ich noch das topmoderne Laufband so richtig durchtreten. Schwer schnaufend fieberte ich dem erlösenden Höchstpuls von 165 entgegen der sich aber einfach nicht knacken lassen wollte. Nach langen 9 Minuten hatte ich es endlich geschafft.
„Tschaa, Herr Pertsch, was soll ich sagen“, eröffnete der Herzspezialist seine Erläuterung. „Ihr Herz ist gesund und die Kondition trotz Krankheit bemerkenswert. Sie gehören von der Fitness garantiert in die Spitzegruppe Ihres Jahrganges. Aber für Höchstleistungen wie einen Marathon müssten sie noch gewaltig zubuttern. Ob man in Ihrem Alter diesen Rückstand noch einmal aufholen kann, will ich nicht beantworten. Das müssen Sie selbst tun.“
Der Rest seines "Vortrags" entsprach in etwa dem, was ich selbst schon lange diagnostiziert hatte. Überall zapfe ich ein bisschen meines Leistungsvermögens ab. Übergewicht, malade Lunge, die Angst vor Belastung und Trainigsrückstand summieren sich zu einem größeren Minus.
Heute stehe ich quasi wörtlich am Start in eine neue Laufepisode. 10 bergige Kilometer in Dahn stehen an. Lassen wir uns überraschen.

Foto stammt von meinem (Läster)Freund Martin.

Sonntag, 8. August 2010

Viva la France

Ich liebe Frankreich


Je nach Wegstrecke brauche ich etwa 45 Laufminuten bis ich in Frankreich bin. Keine Grenzen und Sprachprobleme sind zu erwarten. Im Grenzgebiet des Elsass spricht man deutsch. Sympatien sind oft gegenseitiger Natur. Vielen Pfälzern sind wahrscheinlich die "Elsässer Wackes" sogar lieber als die Nachbarn aus dem Saarland. Ich für meine Person, besuche Beide ganz gerne.
Neidvoll blicke ich auf die schönen Straßen im Elsass. Erstklassiker Straßenbelag, schmale Alleen und wenig Verkehr verwöhnen Radfahrer und Läufer.

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Für heute hatte ich mir einen Testlauf für meinen ersten "Zehner" in diesem Jahr vorgenommen. Nicht hetzen, sondern ruhig laufen lassen und so wenig wie möglich stehenbleiben, war meine Zielsetzung. Die ersten Kilometer waren grausam. Keine Luft und schwere Beine. Trotzdem habe ich mich durchgerungen weiter zu laufen. 73 Minuten sind aber ein Ergebnis, das mich nicht ermundert hat, am Freitag in Dahn an den Start zu gehen. 


Der "Zehnertest" war aber nur die Pflichtaufgabe meines Lauftages. Mit meiner Frau hatte ich nämlich einen Treffpunkt ausgemacht, der noch ziemlich weit entfernt war. Und siehe da, die Kür war der angenehmere Teil des Laufes. So war ich ein bisschen unglücklich, dass sie mich bereits nach etwa weiteren sieben Kilometern aufgabelte. Die Halbmarathondistanz wäre heute drin gewesen.

Freitag, 6. August 2010

Immer wieder aufwärts



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Im Pfälzerwald führen alle Wege irgendwo immer nach oben. Zwar gibt es nur ganz wenige Anstiege die mehr als 150 Höhenmeter am Stück haben, aber die Steigungen liegen oft über 10%.
Der Schweiß rinnt in Strömen und für Herz und Lunge heißt es Schwerstarbeit.
Um so mehr freuen sich Läufer auf  diesen Strecken  über jede kleine moralische Belohnung. Sieht man von ein paar Banausen ab, gibt es von den Menschen die einem begegnen, oft Bewunderung und manchesmal auch ein bisschen Beifall. Dann vergisst man auch gerne mal sich die Frage zu stellen, "warum tust du dir so etwas an." Oben sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Dann denkst du, "morgen stehe ich wieder an einem Berg", und ich freue mich jetzt schon auf jeden Meter Qual. Ob das normal ist?

Sonntag, 1. August 2010

Eigentlich

Eigentlich wollte ich heute morgen in Saarbrücken den Testlauf zum neuen Marathon mitmachen. Aber ich bin nun mal alles andere als ein Frühaufsteher. So war es knapp 8.00 Uhr als ich das Licht des heutigen Tages erblickte. Zu spät um unsere "lieben Nachbarn" im Saarland zu besuchen.
"Eigentlich könntest du  jetzt Pia und Martin beim Lauf in Heltersberg überraschen", schoß es mir durch den Kopf. Ein Blick in die Sonntagszeitung ließ meinen Plan sofort platzen. Marathon in Barcelona steht heute morgen im Fernsehprogramm. Ehrlich gesagt, das war die beste Ausrede des Tages.
Aber die zweieinhalb Stunden auf den Straßen der katalanischen Prachtstadt haben mich aufgerüttelt.
Noch gut genährt vom Abend habe ich vorsorglich nur ein mageres Mittagessen zu mir genommen.

Eigentlich wollte ich wegen der Wärme erst am Abend eine kleine Runde laufen. Aber die innere Unruhe hat mich trotz hoher Temperaturen in den Wald getrieben. Dass es zwischen Europameister Viktor Röthlin und mir doch "kleine" Unterschiede gibt, bekam ich gleich auf den ersten Metern zu spüren.
Mehr schleppend wie laufend waren meine Schritte. Den ersten kleine Anstieg keuchte ich hoch wie wenn es direkt auf die Zugspitze ging. Dass es letzlich doch noch 12 Kilometer wurden ist einfach unserer herrlichen Landschaft zu verdanken. Obwohl ich inzwischen nahezu jeden Winkel kenne, bin ich immer wieder begeistert.
Eigentlich kann das nur bedeuten: Egal was kommt, ich werde weiter unterwegs sein, egal in welchem Tempo.
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