Als Sonnenanbeter schlägt mein Herz höher wenn ich die Wetterprognosen für den Athenmarathon lese. Sonnenschein und 20° sind gute Voraussetzungen einen schönen Teint aus Griechenland mitzubringen. Ob es aber auch ideale Laufbedingungen sind, wird sich zeigen.
Die Trainingsbedingungen im Pfälzerwald stehen momentan im grassen Gegensatz dazu. So war ich am vergangenem Sonntag alles andere als begeistert einen langen Trainingslauf zu absolvieren. Selten war der Selbstzweifel am Sinn solcher Aktionen so groß wie an diesem Morgen.
Bereits hinter dem Start hatte ich mir den ersten Anstieg gesetzt. Menschenleere Straßen waren das Zeugnis eines trostlosen Tages. Auch die Wahl meiner Bekleidung hatte ich nicht glücklich getroffen. An Anstiegen war sie viel zu warm und in windiger Höhe fror ich wie im tiefsten Winter.
Der Zwang, unbedingt mindestens 30 Kilometer zu laufen, trieb mich trotz aller innerer Widerstände, immer wieder an. Zum ersten Mal lief ich wieder Zeiten im 6.00 - 6.30er Schnitt. Zumindest die ersten 15 Kilometer. Dann kam der harteTeil des Laufes. 250 Höhenmeter waren zu überwältigen. "Am Gipfel" abgekommen, hatte ich exakt die Halbmarathondistanz erreicht. Trotz Nieselregen stellte sich ein kleines Gefühl der Zufriedenheit ein. Davon angespornt, liefen die weiteren Kilometer überraschend flüssig. Was mich sogar so übermütig machte, den Lauf auf 34 Kilometer zu verlängern. Am Schlußberg ereilte mich ein unnötiges Übel. Magenbeschwerden und Wadenkrämpfe machten mir auf den letzten Metern noch einmal das Leben schwer. Obwohl ich letzendlich mit mir sehr zufrieden war, kann ich auch nach diesem langen Schlappen, nirgendwo das berühmte Runners High entdecken.
Nach dem Athenmarathon werde ich in mich gehen und neue Perspektiven und Ziele suchen.
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