Sonntag, 25. April 2010

Albtraum Frauen

Es ist Samstagabend 18:00 Uhr. Deutschland´s Männerwelt hat sich entweder zur Sportschau zurückgezogen oder bereits den Grill zur abendlichen Party angeschmissen.
Straßen, Plätze und Einkaufzentren sind quasi männerleer.
Genau die richtige Zeit für mich einkaufen zu gehen. Oder vielleicht doch nicht?
Ich komme mir vor wie auf einer Tupperparty als ich den Einkaufsmarkt betrete. Wohin ich auch blicke, Frauen, Frauen, Frauen.
„Geld schmeißt hier keiner mehr rein“, ruft mir eine ältere Dame zu, die mich beobachtet wie ich in hilfloser Haltung versuche eine Einkaufswagen ins rollen zu bringen.

„Haben Sie ein Brecheisen für mich dabei“, antworte ich gequält spaßig. „Nein“, sagt sie „man nimmt Plastikgeld dafür; nehmen sie meins, ich habe genug davon.“ Sie drückt mir ein eurogroßes Plastikstückchen in die Hand. Verwundert aber dankbar nehme ich ihr Angebot an.

Auf dem Weg zum Obstregal entspanne ich mich langsam wieder. „Was soll den hier schon passieren“, denke ich und nehme ein Paket Äpfel hoch. Schätzungsweise waren 100 Pakete dort gestapelt. Alle Farben, alle Geschmacksrichtungen und alle sicher in Plastiktüten verpackt. Nahezu alle. Es ist jedenfalls ein unbeschreibliches Erlebnis, wenn ein halbes Dutzend Frauen erst ersetzt dann aber voller Schadenfreude zusieht, wie 1 Kilogramm Äpfel wie Billartkugeln vom Kö getroffen, auseinander fliegen. Verlegen und mit tief gesenkten Blick sammle ich die leicht verbeulten Vitaminbomben wieder ein.

Leicht zitternd schleiche ich mich davon. Brot oder Brötchen stehen jetzt noch auf meinem Einkaufs-zettel. Der Hinweis, zur Entnahme die Zange, und nicht die Finger zu benutzen, trieb mir Schweißperlen auf die Stirn. Mehrfach umrundete ich das Regal um möglichst unbeobachtet das komplizierte Werkzeug ausprobieren zu können.„Ihr erwischt mich nicht noch einmal“ sagte mir eine innere Stimme, und so entschloss ich mich das Brot vom Bäcker im Vorraum verpacken zu lassen. Sicher ist sicher.
Wenige Meter vor der Kasse nimmt mir eine Blondine in rasender Geschwindigkeit die Vorfahrt. Fair Play scheint nicht Ihr Lebensmotto zu sein. Mein Einwurf „Entschuldigung, ich habe nur 5 Artikel“, schmettert sie mit einem Lauten „und ich habe keine Zeit“, ab.
So zusammengefaltet warte ich geduldig bis der letzte ihrer 150 Artikel den Scanner passiert hat.

Inzwischen hat sich auch hinter mir eine längere Schlange (Frauen) gebildet. Und sie sollte bald noch länger werden. „Ich brauche die Nummer von Ihrem Einkaufswagen“ ruft mir die nette Kassiererin zu. „Steht unten rechts am Wagen“, klärt mich im Chor ein „Rudel“ Rentnerinnen hinter mir auf. „Brauchen Sie auch noch die Fahrgesellnummer und meine Zulassung“, versuche ich die Situation spaßig zu entspannen.

Doch dann wird er noch einmal ernst für mich. Den Unterschied zwischen Gurken und Zucchini habe ich inzwischen von meiner Frau gelernt. Dass die Einen zum Stückpreis verkauft werden und die Anderen abgewogen werden müssen lässt mich aber noch einmal voll auflaufen. An der ganzen Schlange vorbei hetze ich Richtung Waage und wieder zurück. „Nur noch schnell raus hier“, flehte ich gen Himmel. Doch auch das wird mir versagt.
Man hatt mein Auto so zugeparkt, dass eine „Flucht“ ohne Hilfe kaum möglich ist. So kam es dann zur nächsten aber gottseidank letzten Demütigung des Tages. Gleich zwei hübsche Mädchen waren notwendig um mich unter heftigem Winken und lauten Schreien aus der Miniparklücke zu lotsen.

Mit der Geschwindigkeit eines Formel 1 Flitzers verließ ich das Parkhaus. Noch immer wartete ich darauf vom „Vorsicht Falle Team“ von meinem Albtraum erlöst zu werden. Doch so sehr ich mich auch umsah, es war weit und breit keine Kamera zu entdecken.



Natürlich ist die Geschichte völlig frei erfunden und so nie passiert. Trotzdem werde ich künftig die Einkaufzeiten in Supermärkten sorgfältiger auszuwählen.

6 Kommentare:

  1. Und ich wollte dich schon fragen ob du das Brot vergessen hast *gg*.

    AntwortenLöschen
  2. Wir haben uns am Wochenende ausschließlich von verbeulten Äpfeln und 349 Gramm abgewogenem Zuccini ernährt.

    AntwortenLöschen
  3. Das ist wieder einmal ein echter HANS, schade und passt in mein Bild von vielen Männer, ich sage vielen, weil nicht alle so sind, Gott sei Dank !

    Danke für diesen amüsanten Tagesbeginn !

    AntwortenLöschen
  4. @Gern verschehen Margitta,
    ich liebe das überlegene Geschlecht der Frauen und trete dafür gerne in jedes Fettnäppchen das sich mir in den Weg stellt.

    AntwortenLöschen
  5. Wenn das keine Ode für die Frauen ist (die sich auch verdient haben !).......................tralalalalalal

    AntwortenLöschen