"Hallo Du Simulant", mit diesen lieben Worten empfing mich mein "Freund" Martin vor dem Krankenhaus. Er hatte es sich nicht nehmen lassen, mich persönlich abzuholen. Nach einem exakt 24 Stunden Aufenthalt im Krankenhaus fühlte ich mich wie ein Entlassener aus der Strafanstalt. Es kam mir vor, als wenn ich meine Umgebung schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen hätte. Aber ich war glücklich wieder in Freiheit zu sein!
"Was haben mir die letzen 24 Stunden gebracht", ging es mir immer wieder durch den Kopf. Martin hatte jedenfall nicht recht. "Ich bin weder ein Simulant noch bin ich krank", versuchte ich ihm zu erkären.
Man hat zweifelsfrei festgestellt, dass weder meine Lungenembolie noch eine Herzerkrankung die Ursache meiner Luftprobleme sein können.
Die Spiroergometrie hatte aber ergeben, dass ich unter Belastung nur etwa 1/3 der normalen Sauerstoffzufuhr erreiche. Für einen Sportler absolut unzureichend.
Alle Erklärungen und Vermutungen gehen in die Richtung "abgeklungene
Herzmuskelentzündung." Aber ein Beweis ist nicht mehr zu führen. Natürlich habe ich inzwischen alle Quellen über diese Erkrankung erforscht. Da viele der dort beschriebenen Symtome 1:1 zutreffen, bin ich beinahe überzeugt, die Ursache selbst verschuldet zu haben.
"Training mit Erklältung, Bronchitis, Grippe oder was es sonst noch so alles an Dummheiten gibt, sollte man lassen", gab ich warnend an meinen Fahrer weiter. Ob er im Falle eines Falles daran denkt, ist nicht unbedingt zu erwarten.
Und wie sind die Heilungschancen? Gut, bis sehr gut, vorausgesetzt man bingt sehr viel Geduld mit, trainiert vernünftig, und setzt seine Ziele eben nicht mehr so hoch. (Hoch hat aber nichts mit den Bergen zu tun).