Sonntag, 27. März 2011

Frühlingsgefühle


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Herrliches Wetter, tolle Wege, reine Luft, einfach himmlich hier unterwegs zu sein. Aber außer mir schien sich heute morgen niemand für diese Traumkulisse zu interessieren. Kein einziger Läufer, Walker oder Wanderer begegnete mir während meiner 90 minütigen Tour.
So hat gottseidank auch keiner sehen können wie sehr ich mich teilweise über die Berge quälen musste. Eine Rippenprellung kann man doch nicht so ohne weiteres wegstecken. Aber es bleiben ja noch knapp zwei Wochen "Regeneration" bis zum Heidelberger Halbmarathon.

Nachtrag am Montag
Irgendwie ist mir die Holperstrecke der Vortages nicht bekommen. Die gestrige Nacht war katastophal. Wahrscheinlich hat der schlechtplazierteste Politiker der Landtagswahl besser geschlafen als ich.
Obwohl einige von denen mindestens so abgestürzt sind wie ich, gibt es dort nur Gewinner und lachende Gesichter. Was lernt man daraus? "Man sollte gut gepolstert sein, um schmerzfrei zu stürzen."

Donnerstag, 24. März 2011

Wieder lächeln


Mit drei nahezu schlaflosen Nächten habe ich meine Sturzstrafe abgesessen, bzw. scheine auf Bewährung wieder  ins "normale" Leben entlassen worden zu sein. Das laufen klappt noch nicht so recht, aber auf dem Heimtrainer bin ich schon beinahe wieder der Alte.
Das größte sportliche Problem sind aber die Liegestützen, die ich nach dem verrückten Plan von 100 Stück in 6 Wochen, ja schaffen wollte. Heute habe ich auf den Knien zwar 40 Stück geschafft, aber die Vollvariante wird wohl in absehbarer Zeit nicht funktionieren. Morgen werde ich versuchen ein "paar" Meter zu laufen. Mal sehen ob es geht.
Im Laufe meines Läuferlebens habe ich lernen dürfen, dass Läufer keine unverletzbaren Siegfrieds sind. Wer krank ist, gehört nicht auf die Straße. Aber ein "bisschen" Härte und "gesunde" Unvernunft sollten unsere Zunft schon ein wenig von der kränkelnden Masse unterscheiden.

Sonntag, 20. März 2011

Hans Guck in die Luft

Wenn der H a n s zur Schule ging, Stets sein Blick am Himmel hing.
Nach den Dächern, Wolken, Schwalben Schaut er aufwärts allenthalben:
Vor die eignen Füße dicht,Ja, da sah der Bursche nicht,
Also daß ein jeder ruft:"Seht den Hans Guck-in-die-Luft !"

Kam ein Hund daher gerannt; Hänslein blickte unverwandt In die Luft.
Niemand ruft: "Hans gib acht, der Hund ist nah !"
Was geschah ? Bauz! Perdauz! - da liegen zwei!
Hund und Hänschen nebenbei.

Schon vor über 150 Jahren hat der Arzt Heinrich Hoffmann mit seinem Struwwelpeter erkannt, zu was die "Hanses"  von Zeit zu Zeit neigen. So auch heute. Mein Blick geht zum strahlend blauen Himmel. meine Füße bleiben an einem Stein hängen. Obwohl ich mich noch abrolle, knallen alle nötigen und unnötigen Kilos auf den harten Boden. Mein Lachen ist gequält, denn ich merke sofort, das ich mir wahrscheinlich wieder eine Rippe angeknackst habe. Viele Jahre war ich bisher "problemlos" gestürzt, nun hat es mich in diesem Jahr schon zweimal mit gleichem "Schaden" erwischt. Welche Kacke. Ich hatte mich so gefreut, endlich wieder einmal einen Wettkampf laufen zu können, nun rückt es wahrscheinlich in weite Ferne. Denn zu allem Übel hat auch mein Knie heute einiges abbekommen. Vielleicht war es ein Fehler nach dem Sturz noch 15 Kilometer weiterzulaufen.
Heute Abend geht jedenfalls nicht mehr. Körperlich und physisch bin ich tiefergelegt.

Aber schaut selbst, kann man bei dieser tollen Landschaft einfach einen Lauf abbrechen.
20 Kilometer bei ca 500 Höhenmetern - schöner Bericht vom Pfälzerwaldläufer


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Samstag, 19. März 2011

Lieblingsstraße


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Jeder hat seine Lieblingsstraße. Das ist meine. Zwei Kilometer und 120 Höhenmeter. Laufzeit selten unter 15 Minuten, "Partner" unterwegs etwa 50 Pkw und Motorräder, ab und zu ein paar schiebende Radfahrer, niemals Läufer. Der Straßenbelag erinnert an Truppenübungsplätze und  Knautschzonen am Straßenrand haben Seltenheitswert. Trotzdem, oder gerade deshalb, muß ich hier immer wieder hoch.

Donnerstag, 10. März 2011

Liegt die Wahrheit in Liegestützen

Manchesmal ist es schon gut Dinge spontan zu machen. Würde man alles vorher hinterfragen, vieles würde anders ausgehen. So habe ich mich gestern darauf eingelassen, zusammen mit vielen anderen Laufkollegen "100 Liegestützen in 6 Wochen " zu erlernen. Wo ist das Problem, werden sich jetzt einige fragen. Meine Antwort ist ganz einfach "Versuche es selbst einmal."

Ich jedenfalls, war sichtich geschockt, wieviel Pudding im meinen Bizeps steckt. Dass ich viel zu wenig Ausgleichsport betreibe war mir klar, aber dass es solche katastophalen Ergebnisse bringt, hätte ich nie gedacht. Und das "tolle" dabei ist, ich zahle regelmäßig Beiträge für ein Fitnessstudio, das ich so gut wie nie besuche.
"Keine Zeit, keine Lust und keine Notwendigkeit", werden ab nächster Woche nicht mehr über meine Lippen kommen. Denn es sind nicht nur die Bizeps die schrumpfen, mit zunehmendem Alter fallen Wehwehchen wie Seuchen den Körper an.
Gegenwehr? Der Mensch ist bequem, und schaut negativen Dingen so lange zu, bis er sie als normal ansieht.
Kaum einer ist sicher, von dem Bazillus "Bequemlichkeit" nicht irgendwann infiziert zu werden. Ob es etwa doch einen Lichtblick in diesem tristen Personenkreis gibt, wissen wir in etwa 6 Wochen. Die Hoffnung ist nicht allzu groß.

Ein Plakat habe ich vorsorglich schon mal in Auftrag gegeben.

Dienstag, 8. März 2011

Hochgebirge?


Nein, es ist "nur" der Pfälzerwald bei Obersimten.
Bild stammt von meinem Fastnachtslauf heute nachmittag.

Sonntag, 6. März 2011

Höhenmeterwoche

Frühlingsgefühle pur.

Der strahlende Sonnenschein am Wochenende war etwas trügerisch. Selbstverständlich ging der Griff in meinem Kleiderschrank sofort zu den kurzen Hosen. Was etwas voreilig war. Denn der eiskalte Wind zeigte mir sehr schnell, dass ich in der Hosenlänge daneben gegriffen hatte. Natürlich ließ ich mir das nicht anmerken. Man ist ja ein harter Hund.

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Da Anfang April der Heidelberger Halbmarathon der Startschuß in eine "bessere Zukunft " sein soll, sind viele Höhenmeter als Training angesagt. Eigentlich kommt man in unserer Region gar nicht drumm herum bergig zu laufen, aber es gibt auch extremere Passagen. Mein Freund Martin und ich, sind ständig auf der Suche nach solchen Anstiegen. Und meistens finden wir welche. Diese Woche war ich erstmals wieder über 50 Kilometer laufend unterwegs. Etwa 1200 Höhenmeter haben meine Knie und Waden dabei ertragen müssen. Únd ich kann es kaum glauben, sie haben sich kaum dagegen gewehrt.

Mittwoch, 2. März 2011

Liebe Sonnenläufer

Es ist kurz nach 18.00 Uhr. Mein Blick geht sehnsüchtig gen Himmel. Aber die Sonne will einfach nicht untergehen. Wann kann ich endlich laufen. Ich mag sie nicht, die Märzsonne, die auf der Haut brennt, Pickel ins Gesicht treibt und den Schweiß in Massen fließen lässt.

Die Nacht ist mein Element um richtig zu laufen. Lächelnd vernehme ich daher die Botschaften vieler Laufkollegen, die blinzelnd zur Mittagszeit freudig durch Wald und Flur irren.
Viel berauschender dagegen ist der Lauf in der Dunkelheit. Der raue Wind und die kalte Luft bringen Kopf und Geist in völlig neue Dimensionen. Für lockeres und fröhliches Laufen hat die Nacht nichts übrig. Hier werden harte Kerle gefordert die sich gegen streunende Hunde und falsch eingestellte Scheinwerfen durchsetzten können und dazu noch die Geschicklichkeit beherrschen, mit dem Flickwerk unserer Straßen zurecht zu kommen.



.Auch das Zeitverständnis hat in den Abendstunden einen ganz anderen Stellenwert. Trödelt man während des Tages unbeschert durch die Gegend ist der späte Lauf geprägt von der richtigen Zeiteinteilung. Der Druck der Nacht ist im Wald besonders reizvoll.

Die Gedanken, gibt es den bösen Wolf vielleicht doch im Pfälzerwald, finden nicht wirklich statt. Auf Trink und Fotopausen verzichte ich, Tempoläufe sind auf diesen Strecken meine große Leidenschaft.




Die Rückkehr in die Zivilisation ist ein kleiner Schock. Helle Scheinwerfer und laut heulende Motoren setzten meinen Augen und Ohren gewaltig zu. Und sofort kommt die Sehnsucht nach der nächtlichen Wildnis wieder zurück, und eines ist klar, morgen Abend tauche ich wieder in die Nacht ab.


Oder vielleicht doch um 16.00 Uhr, bei strahlender Märzsonne und in kurzen Hosen.
Mal sehen.