Freitag, 31. Dezember 2010

Der letzte Lauf 2010

 Ein Nachbar wirkt mir zu ruft "Du bist ja ein richtiger Allroundsportler", und meint damit mein neues, altes Sportgerät, das ich nach vielen Jahren Abstinenz zum ersten Mal wieder benutze. Meine Langlaufski.
Früher bin ich einmal richtig gut auf diesen Brettern gestanden, heute kommt es mir ein bisschen wackelig vor.

Zumindest am Anfang. Obwohl noch immer genug Schnee liegt, sind die Laufbedingungen schlecht. Früher als der Langlauf noch als Trendsport galt, gab es da und dort Loipen oder vorgefahrene Spuren. Heute ist man in unserer Region Einzelkämpfer und spurt sich seinen Weg selbst.



Mit viel Respekt und weichen Knien ging es zur ersten "Abfahrt". Da mir der Boden zum stürzen viel zu hart war, blieb ich lieber auf den Beinen.


Ohne jegliche Beulen schnallte  ich  nach knapp 2 Stunden stolz meine Ski wieder ab. Es war anstrengend aber ein ganz tolles Erlebnis. Ich werde es garantiert wiederholen.

Allen Freunden und Lesern meines Blogs wünsche ich ein gutes Neues Jahr.

Samstag, 25. Dezember 2010

geruhsame Weihnachten

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Heiligenabend 2010 - eingeschneit wie seit vielen, vielen Jahren nicht mehr.
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Sonntag, 19. Dezember 2010

Wintertag


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Keine Straße und kein Weg war heute zu finden. Der Boden war einfach nur weiß, und der Himmel nur grau. Farben waren nirgendwo zu erkennen. Anstelle der Lauschuhe hatte ich mich mit Winterstiefeln ausgerüstet. Und das war keine schlechte Wahl. Die letzte Nacht hatte zu dem bereits üppigen Schneebelag noch einmal so etwa 20 cm Neuschnee gebracht. Mindestens die Hälfte meines knapp 10 Kilometerlaufes mußte ich im Tiefschnee meinen Weg selbst bahnen. Bei teilweise 50 Zentimeter Schneehöhe ist das ziemlich anstrengend. Kein Mensch war weit und breit zu entdecken. Nur das Knirschen des Schnees war mein Wegbegleiter. Aber ich habe die Ruhe mit viel Freude genossen.
Inzwischen hat heftiger Regen den Schneefall ersetzt. Schade, denn eigentlich mag ich Schnee.

Sonntag, 12. Dezember 2010

Querfeldein


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Irgendwann hat es mich heute mittag gepackt. Ich habe den Laptop  zugeklappt und die Laufsachen aus dem Schrank geholt. Plötzlich habe ich wieder wie früher den Drang in mir gespürt, einfach loszulaufen. Nach wenigen Minuten stand ich auf der Straße, ein Ziel hatte ich nicht. "Warum soll ich nicht wieder einmal was ganz verrücktes machen", schoß es mir durch den Kopf. Ich entschloß spontan, den Weg zu verlassen und querfeldein zu laufen. Der Boden war zwar nicht  ideal für diese Art der Fortbewegung aber die Abwechlung vom Alltag tat Leib und Seele sehr gut. Leichter Nieselregen und das rauschen des Windes vermittelten ein Hauch von Freiheit dessen Gefühl ich schon beinahe vergessen hatte. Da mir die steilen Anstiege  heute kaum Probleme bereiteten, habe ich ein gutes Gefühl für die Zukunft. Mangels Zeit wird diese aber erst im Januar beginnen.

Sonntag, 5. Dezember 2010

Winterträume

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Viele Ecken des Pfälzerwaldes bieten Läufern herrliche Ausblicke und schöne Wege. Eine Schippe drauf bietet jedoch der von höchster Stelle ausgezeichnete Rodalber Felsenwanderweg. Auf 45 Kilometern schlängelt er sich zwischen Sandsteinfelsen, vorbei an steilen Abhängen und tiefen Tälern rund um die Stadt Rodalben. Die vielen kleinen Anstiege die man während des Laufens kaum spürt, summieren sich auf geschätzte 2000 Höhemeter für die gesamte Strecke.
Bei winterlichen Bedingungen bin ich heute zusammen mit Martin eine Teilstrecke von etwa 13 Kilometern gelaufen. Bis auf einige kleine Schleudertouren verlief unsere kleine Schneetour verletzungsfrei. Größere Unfälle kann man sich hier im tiefen Wald auch nicht erlauben. Denn außer Rehen und Füchsen findet man um diese Jahreszeit kaum Lebewesen in dieser Gegend. Ab und zu vielleicht noch ein paar Wildschweine, aber wer will schon diese Gesellschaft.


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Mittwoch, 1. Dezember 2010

So soll es weitergehen!

Noch nie hatte ich bei einem „flachen“ Marathon so viel Zeit zum nachdenken wie in Athen.
Genauer gesagt, 5 Stunden und 32 Minuten. Die Gedanken waren zwiespältig und die Daumen zeigten meistens nach unten. Und auf den letzten Kilometern hatte ich mir geschworen, nie wieder einen Marathon zu laufen.
Ich will ja nicht den „armen Haile“ nun aus Auslöser für meine geplante Rückkehr verantwortlich machen, aber ich habe mir bei seinem „Rücktritt vom Rücktritt“ schon gesagt, „was der junge Spund kann, kann ich schon lange.“
Aber im Ernst, seit ich wieder mehr Luft bekomme, macht das Laufen wieder richtig Spaß.

So habe ich, zum Entsetzen meiner Frau, den Entschluss gefasst, 2011 wieder einen Bergmarathon zu laufen. Entweder wird es der Montafon Marathon am Arlberg oder der K42 in Davos sein. Wahrscheinlich der Zweite. Dazu noch die Halbmarathons von Luxemburg, Pirmasens und Freiburg. Und wenn alles passen sollte, könnte ich mir im Herbst noch Istanbul oder Lissabon als „42er“ vorstellen.
2012 starte ich dann in der M60. Strotze ich dann immer noch voller Bergblut wünsche ich mir noch einmal den Gipfel der Zugspitze als Läufer zu sehen und die Karriere mit dem „schwersten Marathon der Welt“ in Graubünden entgültig zu beenden.
Aber das Jahr 2010 hat mich auch gelehrt, dass man seine Zukunft nicht übermäßig planen sollte und auch mal mit „krummen“ Zeiten zurechtkommen muss.

Freitag, 26. November 2010

Faszination Vorweihnachten


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 Egal welches Alter man hat, die letzten Wochen vor Weihnachten sind eine faszinierende Zeit. Die Luft ist geschwängert von Glühwein und Zimtsternen. Der erste Schnee ist gefallen und die Natur zeigt ein ganz neues Gesicht. Der Glauben auf Frieden in der Welt wird wieder überall gepredigt, aber genauso vergeblich sein wie alle Jahre zuvor. Und viele große Kinderaugen werden unter dem Weihnachtsbaum wieder alle ihre Wünsche erfüllt bekommen. Das es auch an Weihnachten Verlierer gibt, wird im Überschwang der Gefühle schnell vergessen. Aber bald ist Neujahr, und dann wird alles anders und besser, wie jeden Jahr um diese Zeit.
PS: gelaufen bin ich diese Woche noch keinem Meter, zumindest nicht in Laufschuhen.

Sonntag, 21. November 2010

Neue Gelassenheit - alte Stärke

Alle Laufpläne für die nächsten Wochen und Monate habe ich in die Tonne geklopft. Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel gehen nicht mehr über meine Gurgel. Mein Wunschzettel für Weihnachten erhält garantiert keine Laufklamotten. Und ich esse künftig was mir schmeckt, und nicht mehr was andere für mich gut finden. Dieses Jahr werde ich mich nur noch treiben lassen. Nicht von Stopuhren oder Bestzeiten sondern nur noch von meiner Lust.
Und diese neue Gelassenheit scheint mir gut zu bekommen. Die alte Stärke ist wieder spürbar. Die Strecken werden wieder länger, das Tempo immer schneller und die Anstiege deutlich steiler.
So wie zum Beispiel heute. Mit Pia und Martin war ich heute auf dem wohl schönsten Weg unserer Region unterwegs. Der Felsenwanderweg in Rodalben. Auf 18 Kilometer über Stock und Stein kommen hier lockere 700 Höhenmeter zusammen. Der Weg ist so abwechslungsreich, dass die Schwere der Stecke überhaupt  nicht auffällt. Ich habe es jedenfalls genauso genossen wie die beiden Regenläufe diese Woche.

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Meine Lauftasche liegt jedenfalls ab heute immer im Auto, und  wenn es mich jucken sollte, packe ich sie einfach aus. Ohne Zwang und ohne Plan.

Sonntag, 14. November 2010

12 Stunden Frühling mitten im Winter

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Und wie nutzt man die Frühlingsstunden im Winter im Pfälzerwald?
Man läuft lockere zehn Kilometer und läßt sich bei nahezu 20° von der Sonne verwöhnen.
Aber das Hoch war nur von kurzer Dauer. Inzwischen regnet es schon wieder.
Hier hab ich noch ein paar Bilder vom Pfälzerwald gespeichert.
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Sonntag, 7. November 2010

Schön wieder daheim zu sein

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Daheim: kalt, regnerisch aber schön. 10 lockere Kilometer mit 270 Höhenmetern ist Pfälzerwald Realität.
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Donnerstag, 4. November 2010

Athen Marathon 2010 II

Um 4:00 Uhr ist die Nacht zuende. Obwohl ich sieben Stunden im Bett war, habe ich nur wenig geschlafen.
Außerdem ist es saukalt, denn irgendwann in der Nacht hat sich die Klimaanlage von alleine eingeschaltet.
Frierend quäle ich mich in meine Laufklamotten und mache mich auf den Weg in den Frühstücksraum.
Die „Griechen“ hatten unsere Bitte nach einem anständigen Marathonfrühstück verstanden und bereits das volle Programm aufgebaut. Wieder war ein Wackelkandidat abgehakt.
Nach dem Frühstück begehe ich den ersten Fehler des noch jungen Tages. Ohne vernünftigen Grund wechsle ich noch einmal meine Laufschuhe. Aber nun gibt kein zurück mehr. Mit der Metro fährt unsere Gruppe zu einer zentralen Abfahrtstelle für die Busse nach Marathon. Dort werden mir meine letzten großen Sorgen genommen. Perfekt organisiert wartet eine große Anzahl von Bussen auf ihre Laufgäste.

Anstelle eines beruhigten Nickerchens mache ich einen zweiten Fehler. Ich verfolge Meter für Meter die Strecke, über die ich mich in den nächsten Stunden in umgekehrter Richtung quälen würde. Mit jedem Kilometer wurde es mir wärmer ums Herz und alte Zweifel traten wieder auf.
Zusammen mit der Sonne kam unser Bus 45 Minuten später in Marathon an. Nun trennten uns „nur“ noch zwei lange Stunden vom Start des Athenmarathons. Viele Läuferinnen und Läufer werden jetzt zu perfekten Schauspielern und täuschen Souveränität und Gelassenheit vor. Der Blick ins Innere, würde wohl ganz andere Ergebnisse bringen.
Die Erlösung kommt kurz nach 9:00 Uhr. Der Startschuss schickt nahezu 11.000 Starter Richtung Athen los.
Während in Deutschland düsteres Regenwetter herrscht zeigt das griechische Thermometer bereits 18° Grad an. Die Organisatoren des Marathons waren auf diese Situation aber bestens vorbereitet. Alle 2,5 Kilometer hatte man für eine üppige Wasserversorgung gesorgt und auch Ärzte und Sanitäter in großer Anzahl entlang der Strecke postiert.
Der klassische Marathonlauf von Marathon nach Athen ist keine sonderlich schöne Strecke. Weder landschaftliche Höhenpunkte noch innerstädtische Sehenswürdigkeiten zeichnen ihn aus. Breite Straßen und heißes Asphalt sind die Merkmale dieses Laufes. Keine hohen Berge aber kilometerlange Anstiege zermürben die Beine. Nahezu schattenlos ziehen die Läufer an Tankstellen, Lidl`s und Aldis vorbei Richtung der Athener Innenstadt. Wer seinen Lauf bis dorthin schadlos überstanden hat, kann es fortan lockerer angehen lassen. Denn die letzten 10 Kilometer gehen nur noch bergab.

Für mich persönlich liefen die ersten Kilometer unspektakulär. Solange wie möglich wollte ich einen 7er Schnitt laufen. Ein Traumziel wäre für mich eine Zeit unter 5 Stunden gewesen. Nach meiner ersten echten „Fotoauszeit“ bei Kilometer 15 ( Der einzige Blick aufs Mehr) lag ich noch ziemlich gut im Plan. Als „Kind“ des Pfälzerwaldes wartete ich mit Spannung auf die kommenden Berge. Mein Vertrauen in die Bergfähigkeit meiner Beine wurde jedoch tiefst enttäuscht. Nach knapp vier Stunden erreichte ich ziemlich ausgepumpt den höchsten Punkt der Strecke bei Kilometer 31.
Ab der Halbmarathonmarke machten sich die ersten Blasen bemerkbar. Das ist zwar sehr unangenehm, aber kein Grund die Waffen zu strecken. Die Füße sind ja ziemlich leidensfähig.

Obwohl meine Geschwindigkeit immer mehr sank, war ich nur noch auf der Überholspur. Ein seltenes Bild für mich, aber nicht unangenehm. Immer mehr Läufer mussten wohl den Temperaturen Tribut zollen und belagerten in Scharen die Sanitätspunkte. Für kleinste Schattenstellen wechselte man inzwischen die andere Straßenseite und Wasserflaschen wurden in Duschen umfunktioniert.
Dann war es endlich soweit. Von einer Allee, an deren Straßenrand Tausende begeisterte Menschen standen, geht es ins Olympiastadion von Athen. Feierlicher kann ein Einlauf nicht sein. Kein Spektakel mit Licht und Feuerwerk, nur Musik spielt zum Einzug der „Läufergladiatoren.“ Die Zuschauer jubeln dem achttausendsten Einläufer genauso zu als wenn er der Sieger wäre.

Alles was der Körper noch an Flüssigkeit übrig hat, fließt nun in Form von Tränen aus den Augen. Es ist ein ergreifender Moment über die Ziellinie dieses monumentalen Stadions zu laufen. Bei den Olympischen Spielen 2004 wurde an gleicher Stelle um Gold, Silber und Bronze Medaillen gerungen.

Trotz brennender Fußsolen feiere ich die 5:32 Std. wie ein Sieg. Was für ein Tag. Es war ein Höhepunkt in meiner Marathonkarriere.
In großer Demut sage ich allen Danke die mir geholfen haben, dass ich nach schwerer Zeit , diesen herrlichen Tag in Athen erleben durfte. Weitere Fotos gibt es hier

Mittwoch, 3. November 2010

Athen Marathon 2010 I

Es war ein eiskalter Wintertag, der 24 Februar 2010. Noch weit nach 20.00 Uhr brannten die Lichter im Ärztezimmer der radiologischen Abteilung des Krankenhauses.
Nach einer endlos lang erscheinenden Untersuchung wartete ich äußerst nervös auf mein „Urteil.“ Obwohl es noch nicht ausgesprochen war, ahnte ich alles Böse der Welt. Und ich sollte mich nicht irren.
„Sie haben großes Glück im Unglück“, waren die Begrüßungsworte des Mannes in weiß. „Wir haben eine Lungenembolie bei Ihnen entdeckt. Sie scheint aber schon ein paar Tage alt zu sein, und daher sind die Überlebenschancen bei Ihnen sehr gut“, fuhr er fort.
Meine Frage: „und wie sieht das später wieder mit dem Laufen auf?“ schmetterte der über meinen Sorgen leicht irritierte Doc kurz mit den Worten „sind Sie froh, wenn Sie jemals wieder wandern können!“, ab.
Trotzig buche ich wenige Tage später den Athen Marathon.

Sie werden sich nun fragen, was hat das alles mit dem Marathon von Athen zu tun?

Ganz einfach. Exakt 250 Tage später stehe ich 2000 Kilometer von der Heimat entfernt am Ursprungsort des Marathons. Und das nicht zum wandern, sondern zum laufen.


Die letzten Tage und Wochen vor dem Start waren ziemlich nervenaufreibend. Nahezu perfekt verschleierte ich meiner Familie und sogar den besten Freunden meinen wahren Seelenzustand. Mut und Glauben standen in großer Aggressivität Angst und Selbstzweifel gegenüber. Und obwohl ich wie ein Verrückter trainiere, trat ich wochenlang auf der Stelle. Während meine Füße schon längst wieder „flitzen“ wollen, bremsen mich Herz und Lunge immer wieder aus. Der erste Start bei einem 10 Kilometerlauf endete in einem Desaster. Zusammen mit anderen „Frührentnern“ trieb mich der Besenwagen ins Ziel. Da bei meinen Geschwindigkeiten Mitläufer zum frieren verurteilt waren, meidete ich fortan möglichst jedes Gruppentraining. Auch die ärztliche Betreuung schraubte ich auf ein Minimum zurück, denn ich konnte keinerlei Funkeln mehr in den Augen meiner „Betreuer“ entdecken.
Ziemlich spät schien sich der Knoten doch noch zu lösen. Zwei lange Läufe und ein Halbmarathon konnte ich letztendlich doch noch in mein Trainingsbuch eintragen.
Nicht sonderlich viel, für ein großes Ziel, aber der Himmel zeigte wieder ein bisschen Hoffnung.
Trotzdem brauchte ich am Freitag keinerlei Coffein im Kaffee, denn der Puls war zum bersten hoch als ich in das Flugzeug Richtung Athen stieg.

Der Flug Richtung Athen wurde zu einem richtigen Schauspiel. Das überqueren der Alpen, die Kluften der Karpaten und der Anflug auf die griechische Hauptstadt boten traumhafte Bilder.



Noch nie zuvor stand ich auf griechischen Boden. Und auch mein Bekanntenkreis weist kaum einen griechischen Bekannten auf. Entsprechend groß war meine Neugier auf das EU-Land, welches in den letzten Monaten für so viel politischen Wirbel sorgte.
Aber um es gleich vorwegzunehmen, alle Negativbilder, die man sich durch Erzählungen, lesen und Fernsehen so im Laufe der Zeit aufbaut, habe ich nicht gefunden.
Einzig Sprache und vor allem die Schrift sind gewöhnungsbedürftig.

Wahrscheinlich leben im Großraum Athen etwa fünf Millionen Menschen. Da die Zahl der illegalen Einwanderer ist riesengroß ist, gibt es keine genauen Zahlen. Dank der Olympischen Spiele 2004 verfügt Athen über eine gut funktioniertes Metronetz.


Während man damit unter der Erde ruckzuck von A nach B kommt, herrscht auf den Straßen ein regelmäßiges Chaos. Von der Platznot getrieben fahren hier auf zweispurigen Straßen auch mal 3 Autos nebeneinander. Und noch ein Kuriosum: Der Innenstadtbereich darf an 3 Tagen der Woche nur von Autos mit geraden Nummern befahren werden, an den anderen Tagen sind die ungeraden an der Reihe. Der Samstag ist für alle frei.
Ein Hauch von Kultur und Antike findet man in der griechischen Hauptstadt nahezu an jeder Ecke. Will man aber richtig in die Geschichte Griechenlands eindringen, ist der Besuch der Akropolis eine Pflichtaufgabe. Glaubt man den Erzählungen der Reiseführer entstanden an den Hängen dieses Berges die ersten Vorreiter zur heutigen Demokratie.
Und wäre der Lauf am Sonntag nicht immer wieder im Hinterkopf aufgetaucht, Athen wäre ein tolles Kulturwochenende geworden. Ja, der Lauf, der lag mir noch kräftig im Magen.

Aber er kommt demnächst.

Dienstag, 2. November 2010

Hitzeschlacht in Athen

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Ein Sonnenbrand und Blasen an beiden Füßen waren meine äussseren Spuren nach dem Marathon in Athen.
Wie es nach anstrengenden 5:32 Stunden in mir drinnen aussah, verrate ich später.

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Sonntag, 24. Oktober 2010

Höhenmeter

Es ist schon beinahe unglaublich, wieviele Höhenmeter man zusammen bekommt, wenn man in den "Bergen" lebt. Und viele davon sind nicht einmal geplant, die Strecken ergeben sich einfach so. Pirmasens liegt  an der Grenze des Pfälzerwaldes. Nur wenn man Richtung Westen , dem Saarland, läuft verläßt man die Berge. Aber welcher Pfälzer macht das schon freiwillig. Lieber quälen wir Pfälzer uns Bergrauf, bergrunter.
So auch gestern beim letzten (halblangen) Lauf vor dem Marathon. Die Strecke die ich mir geistig vorgezeichnet hatte, erschien mir nicht allzu schwer. Und nach einem guten Lauf Mitte der Woche flösten mir auch die geplanten 20 Kilometer keine großen Ängste ein.


Wie so oft, kommt es aber anders als man denkt. Ich musste mich mächtig quälen. Feuchte Luft und strammer Gegenwind ließen wenig Freude aufkommen. Aber ich ließ alle möglichen Abkürzungen links liegen und folgte meinem Plan quasi millimetergenau. Für einen ganzen Marathon hätten meine Kräfte heute kaum gereicht. Daher habe ich auch endgültig alle Wunschzeiten für den Lauf in Athen gestrichen.




           
Ich will mit einer Medalle am Hals im Olympiastadion stehen, mehr nicht. Und obwohl ich kein sonderlich gläubiger Mensch bin, habe ich wie vor jedem bisherigen Marathon, an unserer Grotte, für ein gutes Gelingen gebeten.

Am frühen Freitagmorgen geht es los. Flug ab Frankfurt direkt nach Athen. Da ich noch nie in Griechenland war bin ich sehr gespannt auf das Land. Mit einer CD habe ich versucht ein bisschen von der Landessprache zu lernen. Aber ich bin gnadenlos gescheitert. Na ja, ich werde die drei Tage wohl auch mit "Pfälzerdeutsch" überleben.

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Immer weiter so?

Als Sonnenanbeter schlägt mein Herz höher wenn ich die Wetterprognosen für den Athenmarathon lese. Sonnenschein und 20° sind gute Voraussetzungen einen schönen Teint aus Griechenland mitzubringen. Ob es aber auch  ideale Laufbedingungen sind, wird sich zeigen.
Die Trainingsbedingungen im Pfälzerwald stehen momentan im grassen Gegensatz dazu. So war ich am vergangenem Sonntag alles andere als begeistert einen langen Trainingslauf zu absolvieren. Selten war der Selbstzweifel am Sinn solcher Aktionen so groß wie an diesem Morgen.

Bereits hinter dem Start hatte ich mir den ersten Anstieg gesetzt. Menschenleere Straßen waren das Zeugnis eines trostlosen Tages. Auch die Wahl meiner Bekleidung hatte ich nicht glücklich getroffen. An Anstiegen war sie viel zu warm und  in windiger Höhe fror ich wie im tiefsten Winter.
Der Zwang, unbedingt mindestens 30 Kilometer zu laufen, trieb mich trotz aller innerer Widerstände, immer wieder an. Zum ersten Mal lief ich wieder Zeiten im 6.00 - 6.30er Schnitt. Zumindest die ersten 15 Kilometer. Dann kam der harteTeil des Laufes. 250 Höhenmeter waren zu überwältigen. "Am Gipfel" abgekommen, hatte ich exakt die Halbmarathondistanz erreicht. Trotz Nieselregen stellte sich ein kleines Gefühl der Zufriedenheit ein. Davon angespornt, liefen die weiteren Kilometer überraschend flüssig. Was mich sogar so übermütig machte, den Lauf auf 34 Kilometer zu verlängern. Am Schlußberg ereilte mich ein unnötiges Übel.  Magenbeschwerden und Wadenkrämpfe machten mir auf den letzten Metern noch einmal das Leben schwer. Obwohl ich letzendlich mit mir  sehr zufrieden war, kann ich auch nach diesem langen Schlappen, nirgendwo das berühmte Runners High entdecken.
 Nach dem Athenmarathon werde ich in mich gehen und neue Perspektiven und Ziele suchen. 
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Sonntag, 10. Oktober 2010

Stinkfaul

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Eigentlich kann ich mir diese Spässe drei Wochen vor einem Marathonlauf nicht erlauben. Aber ich habe es trotzdem getan. Ein geplantes 30 Kilometer Marathontraining wurde kurzfristig in einen 12 Kilometer Abenteuerlauf umgewandelt.
Angeführt vom wieder genesenen Freund Martin und seiner Frau Pia erkundeten wir eine neue Strecke. Der Weg war sogar so neu, dass er noch mächtige Lücken aufwies. Bergauf, bergab, über fehlende Brücken, durch Schlamm und Geröll eröffneten wir quasi den künftigen Vorzeige Rad und Wanderweg der Stadt Pirmasens.

Leichte Knieprobleme und ein "heftiger Anfall" von Unlust bremsten mich vor weiteren  Laufplänen für den heutigen Tag. Das bisschen schlechtes Gewissen war schnell vergessen. Denn ein herrliches Sonnenbad am Nachmittag ist ein überzeugendes Gegenargument

Sonntag, 3. Oktober 2010

Wochendgeschichten II.

Was für ein herrlicher Tag!  Strahlend blauer Himmel und Temperaturen wie im Hochsommer. Und schon wieder ein  Sonnenbrand.
Mein Plan für heute war ganz einfach. Laufen solange die Beine mitmachen. Beim Start um 9.30 Uhr hatte ich ziemlich gemischte Gefühle. Und die ersten zwei Kilometer sahen auch alles andere als gut aus. Aber ich bin ja zäh und leidensfähig. Nach 15 heißen und gefährlichen  Kilometern auf stark befahrenen Straßen folgte nocheinmal die gleiche Entfernung auf einem Radweg. Bis Kilometer 25 lief alles viel besser als erwartet. Würde man nun nach Greifs Plänen trainieren, stände für die letzten Kilometer wohl zu lesen "Endbeschleunigung."
Außer meinem Freund Martin , der heute einen trainigsfreien Tag hatte, gelingt das nicht vielen Läufern.
Da auch ich zu den "Anti-Endbeschleunigern" gehöre, schlich ich eher gemächlich meinem Endziel entgegen.

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Ob es noch für 12 weitere Kilometer gereicht hätte, läßt sich nur sehr schwer beantworten. Ich hoffe ja.

Samstag, 2. Oktober 2010

Wochenendgeschichten I.

Im Moment muss man ganz schön auf der Hut sein. Immer früher und schneller bricht zur Zeit die Nacht herein. Wieder einmal bin ich am Freitagabend viel zu spät losgelaufen. Die verführerische Abendsonne hatte mich verleitet, zehn Kilometer Richtung Heimat zu laufen. Die erste Hälfte der Strecke lag gut beleuchtet in der Stadt, der zweite Abschnitt völlig ohne Licht im Wald. Umgekehrt wäre geschickter gewesen. Spätestens beim steilen Anstieg (150 Höhenmeter) war es zappenduster. Hinter jedem Baum erwartete ich ein zähnefletschendes Wildschwein. Da das mein Alptraum ist, wurde meine Geschwindigkeit ernorm gesteigert. So "jagte" ich in Rekordzeit die ziemlich marode Straße nach oben.

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Die Quittung meiner "Nachtschicht" spürte ich bereits am Samstagmorgen. Die steile Berg und Talstrecke (16%) hatten mir auf Knie und Oberschenkel geschlagen. Jeder schnelle Schritt schmerzt.
Meine geplanten 30 Kilometer am Sonntagmorgen sind daher in weite Ferne gerückt.
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Fortsetzung folgt.

Sonntag, 26. September 2010

Laufen im Wallhalbtal

Mann, ist das schwer, wieder in Leben eines "richtiger" Läufer zurückzukehren. Aber es waren wieder 24 Kilometer auf dem Weg zu diesem, hohen Ziel.
Nach vielen schönen Wochenenden war heute ein erster, echter Herbsttag. Kalt, naß, und matschige Wege machten unserem kleinen Lauftrio das Laufen nicht gerade leicht. Trotzdem hat es gut getan. Und wenn ich irgendwann beim Laufen auch wieder die Luft habe um mich zu unterhalten, kommt vielleicht auch wieder richtig Freude auf.
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Übrigens: hier im Tal soll 2011 ein Halbmarathon starten.
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Sonntag, 19. September 2010

Ein letzter Sonnenbrand

Nach einem langen Arbeitstag schmerzten mir gestern Abend alle Knochen und ich kroch nahezu auf allen Vieren aus meinem Garten.
"Ganz kann man das Alter doch nicht verbergen", war einer der Sprüche die ich mir dafür von meiner "lieben" Familie als Dankeschön anhören durfte.
Heute morgen habe ich es meinen Besserwissern dafür aber gezeigt.

Zuerst war ich beim Aufstehen leicht geschockt. Gerademal 2° zeigte das Thermometer. Aber das hat sich schnell geändert. Es wurde warm. Sehr warm sogar. Da es auf meiner Wegstrecke nach Frankreich nur wenige schattige Abschnitte gab, war ein Sonnenbrand vorprogrammiert.


Am Anfang des Laufes hatte ich mächtig Blei in den Beinen. Es lief einfach nicht richtig. Bei Kilometer 10 war ich nahe am abzubrechen. Da ich aber die langen Läufe unbedingt brauche hatte ich mich gezwungen weiter zulaufen. Und mit jedem Kilometer wurde es besser. Nach knapp 3 Stunden war mein Ziel erreicht: 25 Kilometer. Dass dabei auch noch 500 Höhenmeter zusammenkamen, hat mich besonders gefreut.
Zum Ausspannen war jedoch keine Zeit. Die Arbeit rief: verkaufsofferer Sonntag in Pirmasens.