Eigentlich müsste man annehmen, dass drei Kriege in nicht einmal 100 Jahren tiefe Wunden hinterlassen. Dass das mit dem ehemaligen Erzfeind Frankreich ganz anders ist, verdankt die Politik vor allem den in den Grenzregionen des Elsass und der Pfalz lebenden Menschen.
Schon lange bevor in der EU offiziell die Grenzen geöffnet wurden, gab es in den Grenzregionen Pirmasens und Bitche bereits eine grüne Grenze. "
Die Wackes“ und "
Die Pälzer" scherten sich wenig um die Vorgaben aus Bonn oder Paris. Nicht nur wirtschaftlich wurden viele Verbindungen geknüpft.
Menschliche Barrieren gehörten schnell der Vergangenheit an. Der Pfälzer ging fortan zum Schlemmen in den Elsass, und der Elsässer tätigte seine Einkäufe in deutschen Gefilden.
Die Spuren der Gemeinsamkeit sind überall sichtbar. Von meinem Wohnort
Eppenbrunn führen gleich zwei Gemeinschaftsprojekte nach Frankreich.
1.)Der Helmut Kohl Wanderweg (Zu Bundeskanzlerzeiten war Helmut Kohl als Wanderer öfters in der Region unterwegs.)
2.)Der Bach ohne Grenzen (ein sehr interessanter Lehrpfad für klein und groß.
Man spricht Deutsch in der Grenzregion Elsass. Nun könnte man sagen, der oftmalige „Besitzerwechsel“ hat deutsche Spuren hinterlassen. Aber es gibt auch eine andere Variante:
Der Deutsche neigt in seiner Überheblichkeit einfach dazu, anderen seine Sprache aufzuzwängen. „Französisc
h leben und Deutsch sprechen.“
Warum ich das schreibe?
Heute bin ich schon wieder bei unseren Nachbarn zu Gast gewesen. Und dabei habe ich einen neuen Freund gewonnen. Zusammen mit
Martin "tankte" ich in einer ehemaligen Grenzstation Wasser nach. Es ist nicht dokumentiert welcher Sprache der dortige „Wachhund“ mächtig ist. Wir verstanden uns jedenfalls prächtig.
Nicht ganz so prächtig war das Ende des Laufes. Ziemlich zusammengefaltet kam ich nach 34 Kilometer im Ziel an. Wenn ich nach einem Lauf weder essen noch trinken kann weiß ich, heute war ich außer im Elsass, auch in einer persönlichen Grenzregion.
_____________________________________