Ich wollte es einfach wissen. Auf Teufel komm raus. Nachdem ich nun schon über 2 Wochen wieder ganz ordentlich
trainiere, hatte ich mich am Samstagmorgen spontan entschieden am ersten Hauensteiner Schwimmbadlauf am Abend teilzunehmen. Zwar löste der erste Blick auf das Streckenprofil schon etwas Furchterregendes aus, aber schließlich sind die Berge ja meine Heimat. Während sich im herrlichen Hauensteiner Waldschwimmbad die Besucher über 30° und knallende Sonne freuten, suchten die meisten Läufer vor dem Start die wenigen Schattenplätze.
Ein Blick in die kleine Runde der Teilnehmer bringt Skepsis in meine Augen. „Hier starten nur Läufer, die wissen was hier und heute auf sie wartet, die reinen Volksläufer fehlen angesichts der Hitze“ geht es mir durch den Kopf.
Bereits der Start gibt mir Gewissheit, dass ich mich nicht geirrt habe. Männlein wie Weiblein rennen los, als ob es um ihr Leben ginge. Nach etwa einem Kilometer, als die ersten Serpentinen steil nach oben führen ist das Feld bereits weit auseinander gerissen und ich bin mit einer Gruppe am Ende des Feldes unterwegs. Der erste Berg ist gleich ein richtiger Hammer. Im Tal danach stelle ich fest, dass nahezu alle Läufer die ich noch hinter mir wähnte, plötzlich weg sind. Ich hatte sie aber nicht abgehängt, sie haben wohl den Abzweig des 5 Kilometerlaufes gewählt. Zwei weitere, teilweise alpine Anstiege folgten in ziemlich dichter Folge.
Über 500 Höhenmeter auf den ersten sechs Kilometern waren zuviel für meine noch wacklige Kondition. Nur langsam sinkt der Puls wieder auf Normalniveau. Zu spät um auf den letzten drei Abwärtskilometern noch einmal Zeit gutzumachen.
Mit der Endzeit von 1:25 Std. war ich weder begeistert noch sonderlich enttäuscht. Ich war einfach nur zufrieden den Lauf bei diesen Temperaturen durchgestanden zu haben.
Heute war der Unterschied zwischen Training und Wettkampf deutlich zu erkennen.
Wo man im Training schon mal gerne eine „Fotopause“ einlegt, wird im Wettkampf gnadenlos weitergelaufen. Eine sehr lehrreiche Erkenntnis und Aufforderung an mich selbst, sich im Training viel mehr zu quälen.