Dienstag, 18. Dezember 2012

Ein Platz im Mittelfeld


Es ist bitter, wenn Dir Dein bester Freund einfach so davonläuft. Während deine eigenen Zahlen ohnmächtig dahin vegetieren, summiert sich das Konto des Anderen in einer Größenordnung, gegen die selbst der aktuelle DAX eine kleine Nummer ist. Ob Verletzungspech, falsches Management oder unterschiedlich große Sponsorentöpfe verantwortlich sind, sei dahingestellt. Der bisherige Saisonverlauf war jedenfalls alles andere als zufriedenstellend. Sogar rollende Köpfe sollen als letztes Mittel nicht ausgeschlossen sein.

Damit jetzt aber niemand auf die Idee kommt, ich könnte meinen Freund Martin hier so heimlich anschwärzen, möchte ich klarstellen, daß das Beispiel sich auf  Bayern München und den FC Schalke 04 bezieht. Obwohl, nee der Vergleich hinkt. Stimmt nicht, einfach vergessen.

Aber hinken ist ein gutes Stichwort. Zum ersten Mal seit vielen Wochen bin ich heute ohne Knieprobleme gelaufen. Nicht schnell, nicht weit nur schmerzfrei. Ich hatte es zuhause einfach nicht mehr ausgehalten.
Meine liebe Frau Gabi hat wahrscheinlich genauso wie ich aufgeatmet, als ich dann mit gepackter Lauftasche in der Ausgangstür stand. Da der Wald im Moment ziemlich aufgeweicht ist, entschloß ich mich eine Aspaltrunde in Pirmasens zu drehen.
30 Jahre war es geschäftlich unmöglich an einem Wochentag im Dezember nachmittags zu laufen.
Heute nahm ich mir also endlich jene Zeit nach der ich mich angeblich so lange gesehnt hatte.
Aber so ernsthaft ich auch danach suchte, irgendwie bin ich am Stimmungshoch der neuen Freiheit heute vorbeigelaufen. Niemand grüßte den Rentner und keiner bedauerte den alten Socken. Alles war wie früher.

Bis zum Jahresende werde ich aber noch ein bisschen kürzer treten, um dann mit Schwung ins neue Jahr zu starten.
Heute hatte mich meine Tour nahezu  "bis ans Ende der Welt" geführt. Auch wenn man glaubt alle Wege schon zu kennen, es gibt immer noch jede Menge unbekannte Stellen.

Alten Freunden und Bekannten  wünsche ich frohe und friedliche Weihnachten  und einen guten Start in nächste Jahr

Euer Hans


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Donnerstag, 8. November 2012

Und zwischendrin ein Marathon



Ist es nicht herrlich wenn das gewählte Urlaubsland gerade einmal 10 Autominuten von zuhause entfernt ist. Et vive la France! Aber es gibt ein Problem mit dem Endziel. Es liegt 1000 Kilometer entfernt und ist am schnellsten zu erreichen wenn man nicht durchs Land sondern über die Schweiz und Italien anreist. So teilen wir 11 Stunden Fahrt und die üppige Maut solidarisch unter allen beteiligten Ländern auf.

Als Nachbar kennen wir natürlich die Franzosen perfekt. Wir wissen wie sie ticken, wir wissen was sie essen und wir mögen natürlich den weichen Slang in Ihrer Sprache. Theoretisch ist das so. In Wirklichkeit scheren wir uns keine Bohne um unsere Nachbarn, wir können keinen Satz französisch sprechen, aber fühlen uns nach einem „Bonjour“ schon wie ein Sprachtalent.
Also beste Voraussetzungen für gelungene Tage am Mittelmeer. Aber Not macht stark und erfinderisch. Bereits am ersten Tag klappt es feste Nahrung zu bestellen, am zweiten Tag ziehen wir eigenständig die ersten Bustickets und am Tag darauf sind wir vom Rest der Welt nicht mehr zu unterscheiden.



Dem lieben Gott muss dieser Landstrich besonders gut gefallen haben. Aus seinem großen Füllhorn hat er hier alles ausgeschüttet was Augen, Herz und Seele zum glücklich sein benötigen. Berge und Meer, Sonne und Flora treffen hier in üppigen Mengen zusammen.
Ob er auch die „Eintrittspreise“ für dieses Paradies mitgestaltet hat, ist nicht überliefert. Seine Jünger auf Erden sind jedenfalls nicht kleinlich bei der Preisgestaltung. Und hiermit meine ich nicht die Edelboutiquen bei denen eine Neueinkleidung schon mal Kleinwagenpreise erreichen können. Es sind die kleinen Dinge des Lebens die die Geldbörsen ausquetschen. Wer jedoch nicht zu bequem ist ein paar Schritte in die Seitenstraße zu laufen, kann wundersame Preisabschläge erleben.

Übrigens, laufen war ein gutes Stichwort. Hierzu bin ich eigentlich an die Côte d'Azur gekommen. Am Sonntagmorgen war es dann soweit. Hätte es so viele Toilettenhäuschen wie Helfer gegeben, wäre bereits der Vorstart perfekt gewesen. So aber wurde für viele das letzte Geschäft zu panikartiger Attacke.

Es war ein Lauf für Frühaufsteher. Während Nizza noch zu schlafen schien, starteten Punkt 8:00 Uhr über 11.000 Teilnehmer aus 50 Nationen ihren Alpin Martimes Marathon.
Wie an einer Kette aufgereiht zog die Läuferschar an den Strandpromenaden entlang. Wo anderswo Zuschauer an der Straße den Lauf verfolgen, feuert man hier im Schlafanzug oder Bademantel vom Balkon aus, die Marathonis an. Die Orte an der Côte d'Azur ziehen sich wie Kaugummi. Sie sind lang, manche sogar sehr lang. Es ist sehr trübe heute. Nach 2 Tagen Sturm herrscht heute nahezu Windstille.
Gott sei Dank. Bei einem kleinen Trainingslauf gestern bin ich etwa eine halbe Stunde gegen den Sturm angelaufen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass heute das halbe Feld den Lauf unter diesen Bedingungen abgebrochen hätte.



Endlich ist die Hälfte der Strecke erreicht und man weiß, dass bald der ernsthafte Teil des Marathons beginnen wird. In den Köpfen der Läufer fängt nun langsam die innere Uhr an, alle möglichen Variationen des weiteren Weges auszurechnen. Auch der Körper zeigt nach und nach die ersten Reaktionen.

Hier ein Zucken, dort ein Ziehen, trinken und essen wäre jetzt wichtig, aber der Magen hat keine große Lust mehr zur Aufnahme. Alte Hasen zwingen sich trotzdem dazu.
Gedanken gehen durch den Kopf. Denn egal in welcher Liga man spielt, egal welches Rennen man läuft, es ist nie egal was am Ende dabei rauskommt. Die Ziele der Sportler mögen unterschiedlich sein, aber das Erreichen einer persönlichen Wunschzeit, verbindet sie alle. Aus Spaß und reiner Lebensfreude läuft keiner einen Marathon. Wer sich monatelang hart vorbereitet und quält, will am Ende des Laufes auch ein Ergebnis sehen.
So auch ich, der nach zwei gesundheitlich bedingt mageren Marathonjahren, endlich wieder eine Zeit unter 5 Stunden will.

  Ob der Mann mit dem Hammer bei Kilometer 35 kommt, ist schon lange vorher entschieden. Wer irgendwo zwischendrin zu viel Gas gegeben hat oder Ernährungsfehler macht, wird wahrscheinlich auf den letzten Kilometern abgestraft. Auch junge und drahtige Athleten werden davon nicht verschont.
Ich gehöre heute nicht zu den „Opfern“ und überholt auf den letzten Kilometern unzählige, gestrandete Läufer. Ein schönes Gefühl jetzt noch ein paar Reserven zu haben.
Bereits vor Kilometer 35 legt sich mein innerer Computer auf eine Endzeit von knapp unter 5 Stunden fest. Und er sollte recht behalten, mit 4:58 Std. überquere ich zufrieden die Ziellinie.


Mit der Tatsache, für die gleiche Strecke früher eine Stunde weniger gebraucht zu haben, finde ich mich trotzdem nur bedingt zurecht. Aber ich weiß auch wie schwer es ist, verlorenes Terrain wieder zurück zu gewinnen. Erhöhtes Training ist nicht nur eine Frage der Zeit und der Lust dazu, sondern auch der körperlichen Beanspruchung. Denn das Alter ist nicht unbedingt der beste Freund des Ausdauersportes.

Und dann war da noch Marlene. Sie war der gute Geist der „Verzweifelten“. Mit ihrem Tretroller begleitete sie über viele Kilometer das Tross der 5 Stunden Läufer. Vor allem die männlichen „Geher“ hatten es ihr angetan. Sie munterte und wirbelte alle mächtig auf und schob sie Richtung Ziel. Noch bis in den späten Abend klang es schrill in meinen Ohren „Allez, Allez.




Ziemlich schnell nach dem Lauf legte ich mich fest, dass es im Frühjahr 2013 wohl eine 17.Marathonauflage geben wird. Wo? Vielleicht im türkischen Antalya, oder sonst irgendwo im Süden wo die Sonne die Seele verwöhnt. Mal sehen.
Hans Pertsch 7. November 2012


Montag, 22. Oktober 2012

Laufend was los


So in der "Schwebe" zwischen 50 und 60  gehen einem schon seltsame Dinge durch den Kopf.
Die Frage, ob das Glas halbvoll oder halbleer ist, stellst sich nicht mehr. Daher sollte man nun um so mehr Zeit haben, sich dem Rest des Glases genüsslich hinzugeben. Das das in aller Ruhe geht, habe ich (gottseidank) aber noch nicht feststellen können. Das morgentliche Aufstehen nach Lust und Laune  ist zur Zeit der einzige Luxus den ich mir rentnermäßig könne. Und dabei muß ich feststellen, dass ich meistens früher und lustiger aus dem Bett steige wie früher.
Auch die Hoffnung, nun frei von allen Zwängen, die Laufschuhe schnüren zu können, sind bisher nicht aufgegangen.  


Manchesmal klappt es aber doch. Wie hier letzte Woche im Dahner Tal.
Herrlich die Herbstsonne und die bunten Wälder. Man könnte dabei beinahe vergessen, wie schwer es ist, dreißig Kilometer zu laufen. Ich jedenfalls war ziemlich fertig.
 
  
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Ziemlich fertig war ich auch am Samstag mittag. Aber dieses Mal postitiv.
Im Anblick einer 30000 kalorienschwerer Toblerone fehlten mir die richtigen Worte.
Eine Wahnsinnsidee meiner Freunde Pia und Martin die zwar "irgendwann" meinem Gaumen viel Freude bereiten wird, aber für meine "Sportlerfigur" ein Albtraum bedeutet.
Trotzdem, nochmals Danke.
  
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Und noch ein Albtraum. Nach einem langem Tag und einer kurzen Nacht ging es am Sonntagmorgen zum Halbmarathon an den Ombachsee. Der kleine Ort Brücken nahe Kaiserslautern bietet eine landschaftlich sehr schöne Laufstrecke die viele kleine und größere Steigungen hat. Nichts für mich an diesem Morgen. Nach wenigen Kilometern beschoß ich,  mich für den Rest der Strecke  lieber der Schönheit der Natur und der Läuferinnen zu widmen, und der Uhr, die ich sowieso zuhause vergessen hatte, keine Bedeutung zu schenken.

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Auf den letzten Kilometern ereilte mich doch noch der Ergeiz. Immer mehr "platte" Läufer machten mir die Überholspur frei. Und ich gebe gerne zu, wie jünger sie waren, um so mehr Spass bereitete es mir sie zu übrholen. Ziemlich locker lief ich mit 2.17 Std. durchs Ziel. Sorgen bereitet mir nur mein rechtes Knie. Es bräuchte ganz dringend eine längere Pause. Aber dazu bleibt mir keine Zeit. In zwei Wochen steht der Marathon in Nizza an. Und den möchte ich mir nicht entgehen lassen.
 
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Unter meinen vielen Facebookgratulationen habe ich auch diesen Spruch gefunden.
Passender kann man einem "60er" nicht gratulieren.
Ich habe mir dieses Bild an den Spiegel gehängt, und hoffe, dass diese Zeilen noch lange mein
Leitmotiv sein werden.
 
 

Samstag, 13. Oktober 2012

Von draus, vom Walde komm ich her


Für alle die es weder glauben wollen, noch den vielen Lebkuchen beim Kaufmann trauen,
in 10 Wochen ist wirklich Weihnachten. 
Nicht jeder ist schon für den Rummel gerüstet. In meinem Heimatort Eppenbrunn ist das anders.
Am naheliegenden Chriskindelsfelsen werden bereits die ersten Wunschzettel an die Bäume behängt.
Welche Wünsche letzlich erfüllt werden, steht aber noch in den Sternen.
Übrigens, Faule haben keine Chancen auf Geschenke.
Man muß schon ein Stückchen laufen und den Draht nach oben zu knüpfen.


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Dienstag, 28. August 2012

Matterhornlauf 2012

Träume sind für uns Menschen der Antriebsstoff des Lebens. Und wer es schafft sie nach und nach zu verwirklichen, ist ein glücklicher Mensch. So jedenfalls geht es mir von Zeit zu Zeit. Einer dieser Wunschträume ging für mich am letzten Sonntag in Erfüllung. Der Matterhornlauf in Zermatt.

Und wie es sich für einen richtigen Traum gehört, hatte Petrus ein Jahrhundertwetter beschert. Ein azurblauer Himmel mit einem nicht enden wollendem Fernblick verzauberte die Bergwelt des Wallis in eine Märchenkulisse. Trotz des Augenschmauses warteten auf die 500 Laufteilnehmer 12,5 Kilometer und 1000 Höhenmeter die zu überwinden waren.

 
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Und so habe ich es erlebt.

Als „altem Hasen“ entgeht mir nicht, dass außer mir, jede Menge Läuferinnen und Läufer mächtig angespannt sind. Mit einer Begrüßung da und ein Späßchen dort, überspielen viele das kribbeln im Bauch das die Schnellen mit den Langsamen verbindet. Ich, der zur letzteren Gruppe zählt, macht das bei jedem Rennen mit. Nur jetzt ist es ein bisschen intensiver. Denn heute stehen nur „Bergsteiger“ am Start, die wissen was auf sie zukommt. Der gemeine Volksläufer ist hier eher Zaungast.
Punkt 9.30 Uhr jagt die Meute los. Wer auf den ersten beiden „flachen“ Kilometern abreißen lässt, wird den Rest der Strecke alleine unterwegs ein, sagt mir meine Erfahrung aus anderen Bergläufen.
Folglich beiße ich die Zähne zusammen, und komme zusammen mit einer Gruppe von etwa 10 Personen am ersten richtigen Berg an.

Eigentlich wäre jetzt eine „Fotopause“ notwendig, aber keiner meiner Mitläufer scheint an meinem Angebot Interesse zu zeigen. Gehend meistern wir die nächsten Kilometer bis zum ersten Verpflegungspunkt.
Als „Selbstversorger mit Rucksack“ presche ich an meiner dürstenden Gruppe vorbei. Zur Halbzeit, bei Kilometer 6 schaue ich auf meine Uhr. 50 Minuten, selbstherrlich klopfe ich mir auf die Schulter. Längst haben mich meine Freunde wieder eingeholt und bestimmen nun sogar das Tempo. Die Höhenluft macht mir zunehmend immer mehr zu schaffen. Bin halt nur ein „Hügelläufer“.
Bei Kilometer 9 schaffe ich mit der gleichen Verpflegungstaktik wieder den Anschluss.

„Jetzt keinen mehr vorlassen“, versuche ich mir ins Gehirn zu hämmern. Aber mein Pulsschlag ist
scheinbar so laut, dass meine Worte oben im Kopf nicht mehr ankommen.
Längst ist die Baumgrenze überschritten, und wir stolpern in glühender Sonne über Steine und Wurzeln der Bergstation entgegen.
Noch einmal ein gequältes Lächeln für den Fotografen und dann ist das Ziel endlich in Sicht. Im wunderschönen schweizerdeutsch werde ich am Rande des Matterhorn vom Sprecher empfangen.
Eine Medaille und ein Schluck Flüssigkeit für selbstgewählte Qualen warten als Entschädigung auf mich. Dankbar nehme ich beides entgegen. Kein Champagner der Welt hat den herrlichen Geschmack wie der erste Becher Wasser nach der Ziellinie.

Mit 2:12 Std. Minuten war ich mehr als doppelt so lange unterwegs wie der junge Sieger aus dem afrikanischen Eritrea.
Vordergründig redet man sich ein, dass der Platz und die Zeit ja nur zweitrangig sei. Aber der Spruch von „dabei sein ist alles“, ist nicht nur bei Olympia ziemlich verlogen. Der Kampf, nicht als Letzter anzukommen, lebt in steter Brüderschaft mit undankbaren andern Plätzen. Aber auch diese Herausforderung hat seine Reize.

Der Matterhornlauf ist aber nicht nur für mich Geschichte. Er war auch der letzte seiner Art.
Ersetzt wird es im nächsten Jahr durch drei „neuzeitige“ Ultratraks über verschiedenen Distanzen.

Aber meine Träume gehen weiter. Das Nebelhorn, der Großglocker und mancher andere Hohe warten noch auf meine Geschichte.

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Sonntag, 19. August 2012

Berg auf

Zum ersten Mal in diesem Jahr habe ich "locker" die fünfzig Kilometergrenze beim wöchentlichen Training geschafft. Locker deshalb, weil ich keinerlei größeren  körperliche Probleme heute habe.
Für viele meiner kilometerfressenden Laufkollegen sind diese Zahlen vielleicht ein "normales" Pensum, für mich jedoch ein langer Weg zurück zum Läufer.
Der Dahner Kerwe"berg"lauf am letzten Freitag bei heißen 30° war ein schöner Test für meine kommenden Aufgaben. Vor zwei Jahren kroch ich hier dem Ziel entgegen, diesesmal hatte ich ein Lächeln auf den Lippen, so der Originalkommentar meiner Frau.

Nun soll es am kommenden Wochenende in die Schweiz zum Matterhornlauf gehen. 12 Kilometer und etwa 1000 Höhenmeter warten auf die Läuferinnen und Läufer. Die schnellsten werden in unter einer Stunde oben am Ziel sein, ich hoffe, dass ich es unter zwei Stunden schaffe.
Am Bergtraining kann es kaum scheitern, denn allein letzte Woche habe ich weit über 2000 Höhenmeter überwunden.



Mittwoch, 15. August 2012

Dritter Berglauftest

Auch bei meinem dritten Berglauftest bin ich wieder im Schwarzwald gelandet. Aber dieses Mal mußte ich noch eine Schippe zulegen. Der Hochblauen gehört zu den interessantesten Bergläufen im Schwarzwald und hat eine ganzjährig ausgeschilderte Strecke.
Zusätzlich hatte ich heute einen der wärmsten Tage des Jahres erwischt. Bei glatten 30° startete ich meinen Testlauf über 900 Höhenmeter verteilt auf etwa 11 Kilometer.
Unter zwei Stunden Laufzeit wollte ich oben am Gipfel stehen. Nach 1:45 Std. war es bereits so weit.





Eigentlich war für morgen ein weiterer Trainingslauf geplant, aber zur Zeit fegt ein größeres Unwetter über den Schwarzwald. Mal sehen, was für Wege morgen früh begehbar sind.

Samstag, 21. Juli 2012

Laufwege

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Laufwege bei denen keine Langeweile aufkommt.

Montag, 9. Juli 2012

Zweiter Berglauftest

Mein ursprünglichs Ziel,  heute den Schauinsland Berglauf bei Freiburg mitzulaufen, hatte ich schnell wieder begraben. Die Entfernung und der frühe Start sind nicht unbedingt etwas für einen Langschläfer. So entschloß ich mich die Original Laufstecke der diesjährigen  Seniorenberglauf Weltmeisterschaft im Bühlertal als ganz privates Training zu laufen. Ohne Eile und Hetze aber trotzdem steil und knackig.
Bei teilweise hochsommerlichen Temperaturen ging es bereits kurz hinterm Start kräftig zur Sache. Leider lassen sich auf  Fotos den wirklichen Steigungsgrad kaum wiedergeben.













Nach etwa 1:45 Std., inklusive einiger Fotopausen, stand ich oben am "Ziel". Da weder Wanderer, Biker oder Läufer an diesem Tage scheinbar unterwegs waren, fielen Ehrung und Schulterklopfen ins Wasser.
Dabei wäre ein bisschen Anerkennung gar nicht unverdient gewesen. Denn ohne körperliche Spuren hinterlassen zu haben lagen immerhin 800 Höhenmeter, verteilt auf 10 Kilometer hinter mir.

PS: Fotopausen - Vor einigen Wochen hat sich ein "schneller Läufer" bei mir mit den Worten bedankt: " ohne Läufer wie Dich, wüssten wir als gar nicht, wie schön unsere Strecken sind".

Sonntag, 1. Juli 2012

Erster Berglauftest

Ich wollte es einfach wissen. Auf Teufel komm raus. Nachdem ich nun schon über 2 Wochen wieder ganz ordentlich  trainiere, hatte ich mich am Samstagmorgen spontan entschieden am ersten Hauensteiner Schwimmbadlauf am Abend  teilzunehmen. Zwar löste der erste Blick auf das Streckenprofil schon etwas Furchterregendes aus, aber schließlich sind die Berge ja meine Heimat. Während sich im herrlichen Hauensteiner Waldschwimmbad die Besucher über 30° und knallende Sonne freuten, suchten die meisten Läufer vor dem Start die wenigen Schattenplätze.
Ein Blick in die kleine Runde der Teilnehmer bringt Skepsis in meine Augen. „Hier starten nur Läufer, die wissen was hier und heute auf sie wartet, die reinen Volksläufer fehlen angesichts der Hitze“ geht es mir durch den Kopf.



Bereits der Start gibt mir Gewissheit, dass ich mich nicht geirrt habe. Männlein wie Weiblein rennen los, als ob es um ihr Leben ginge. Nach etwa einem Kilometer, als die ersten Serpentinen steil nach oben führen ist das Feld bereits weit auseinander gerissen und ich bin mit einer Gruppe am Ende des Feldes unterwegs. Der erste Berg ist gleich ein richtiger Hammer. Im Tal danach stelle ich fest, dass nahezu alle Läufer die ich noch hinter mir wähnte, plötzlich weg sind. Ich hatte sie aber nicht abgehängt, sie haben wohl den Abzweig des 5 Kilometerlaufes gewählt. Zwei weitere,  teilweise alpine Anstiege folgten in ziemlich dichter Folge.
Über 500 Höhenmeter auf den ersten sechs Kilometern waren zuviel für meine noch wacklige Kondition. Nur langsam sinkt der Puls wieder auf Normalniveau. Zu spät um auf den letzten drei Abwärtskilometern noch einmal Zeit gutzumachen. 
Mit der Endzeit von 1:25 Std. war ich weder begeistert noch sonderlich enttäuscht. Ich war einfach nur zufrieden den Lauf bei diesen Temperaturen durchgestanden zu haben.
Heute war der Unterschied zwischen Training und Wettkampf deutlich zu erkennen. Wo man im Training schon mal gerne eine „Fotopause“ einlegt, wird im Wettkampf gnadenlos weitergelaufen. Eine sehr lehrreiche Erkenntnis und Aufforderung an mich selbst, sich im Training viel mehr zu quälen.