Wenn ich Richtung Frankreich laufe, und das sind nur sieben Kilometer, denke ich immer wieder gerne an die Grenzübertritte noch vor wenigen Jahren. Egal ob auf der Straße oder auf den Übergängen im Wald, immer musste man mit teilweise scharfen Kontrollen rechnen. Obwohl es sich finanziell nicht wirklich lohnte wurde geschmuggelt was das Zeug hielt. Zigaretten, Rotwein, Kaffee und Champagner waren die Favoriten auf deutscher Seite, die Franzosen waren eher auf technische Geräte Made in Germany erpicht. Heute erinnert nichts mehr an die Grenze, trotzdem betritt man eine andere Welt. Die Kulturen der Dörfer und das Leben der Menschen auf den Straßen sind fremdländisch auch wenn die Sprache noch weitgehend deutsch ist.
Als ich gegen 9.45 Uhr die Haustüre hinter mir zuschlug zeigte das Thermometer schon 22°. Die ersten Kilometer ließ ich daher langsam angehen. Ich versuche das jedenfalls immer, aber nach wenigen Minuten erwische ich mich immer wieder dabei, Gas geben zu wollen. Nur wenige Läufer und Radfahrer waren auf meiner Route unterwegs. Die ersten sieben Kilometer waren sehr angenehm im Wald zu laufen. Aber direkt hinter der "Grenze" beginnt die Sonnenstrecke. Heißer Asphalt und ein leichter Ansieg verhärteten schlagartig die Laufbedingungen. Nach etwa einem Kilometer kam der erste Ort mit einer kleinen Kneipe.
Mangels "Masse" ließ ich das Lokal aber links liegen und genoss mein mitgeführtes, inzwischen lauwarmes, Wasser.
Langsam wurden meine Schritte immer schwerer und ich sehnte mich nach meinem Abholtaxi. Nach knapp 11 Kilometern waren meine "Qualen" zu Ende. Das Familientaxi war da. Obwohl ich wieder einige "Fotopausen" einlegen mußte, bin ich sehr zufrieden mit dem Tag.
Kennt Ihr den
Pfälzer Urwald?