Montag, 2. Mai 2011
Ersatzsport
Wenn die Beine nicht zum laufen taugen heißt das ja lange noch nicht, dass sie ruhig unterm Tisch oder flach auf der Couch liegen müssen. Meine Beine jedenfalls haben die Liebe zum Fahrrad entdeckt. Wer dabei an ein gemütliches Holland Rad denkt, liegt natürlich völlig falsch.
Als Vater einer ambitionierten, radfahrenden Tochter bin ich bestens aus deren Beständen ausgerüstet. Wechselweise benutze ich Rennrad und Mointain Bike. Wobei ich mit dem Rennrad in unseren Bergen oft noch an meine Grenzen stoße. Dafür gerate ich auf den Gefällstrecken immer wieder in einen wahren Geschwindigkeitsrausch. Nicht auszudenken wenn ich hier einmal zu meinen berüchtigten "Hans-guck-in-die-Luft" Abflügen ausholen würde.
Das das "wahre" Radfahren erst mit dem Mountainbike im steilen Gelände beginnt, war für mich Neuland. Seit Ostern betreibe ich es mit Begeisterung. Zwar ist die Gefahrenklasse hier nicht niedriger, aber man die
Risiken, wenn gewollt, einschränken.
So habe ich seit Karfreitag etwa 200 Kilometer abgestrampelt. Sechzig davon gestern auf einer Tour nach Frankreich. Getrieben von leichtem Rückenwind rollte ich bis in die lothringische Stadt Bitsch. Nach einer kleinen Pause wurde es bierernst. Trällerte ich auf dem Hinweg noch ein flottes Liedchen vor mich hin, nahm mir jetzt der heftige Gegenwind Lust und Luft dazu. Was der Deutschen Bahn recht ist, stand ich auch mir zu. Mit einer anständigen Verspätung kam ich zuhause an.
Da ich mir sonst nicht zu Schulden kommen ließ, blieb es bei einer mündlichen Verwarnung.
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