Jenner Berglauf 2013
Bereits im Vorfeld dieses Berglaufes mache ich mir nichts
vor.
Knapp 1200 Höhenmeter auf achtein halb Kilometer verteilt
wird kein Zuckerschlecken.
Und das ist noch bescheiden ausgedrückt, denn außer mit dem
riesigen Höhenunterschied muss ich in einem Feld von reinen Bergspezialisten
starten. „Normale“ Läufer scheinen einen großen Bogen um diesen Lauf im
herrlichen Berchtesgadener Naturschutzgebiet zu machen.
So ist auch das Läuferfeld mit rund 100 Läufern sehr
übersichtlich als es um 10:30 Uhr Richtung Jenner Bergstation startet.
Nach etwa einem Kilometer humanem Anstieg geht es richtig
zur Sache, Schnell verliere ich den Anschluss und muss erkennen dass es sinnlos
ist, um jeden Preis dran zu bleiben. Ich schalte auf Plan B um, und versuche mich auf meine Wunschzeit von etwa 1:45 Std.zu konzentrieren. Irgendwann erscheint der Besenwagen in
Form eines Geländefahrzeuges der Bergwacht hinter mir. „Lass Dir Zeit, Du bist
sehr gut in der Norm“, rufen mir die Männer zu und drehen an der nächsten
Abzweigung glücklicherweise wieder ab. „Ist es schon so weit gekommen,“ schießt
es mir etwas verwirrt, durch den Kopf.
Die wenigen ebenen Abschnitte bringen
mir nicht viel da die Beine kaum wieder auf Normalbetrieb umzustellen sind. 45
Minuten für die ersten vier Kilometer bringen mein Ego wieder auf Vordermann.
Zu diesem Zeitpunkt kenne ich auch die Serpentinen der letzten Kilometer noch
nicht. Nebel ist aufgezogen, als es auf den letzten Kilometer geht. Meine Luft
wird immer knapper und die Zeiger meiner Uhr immer schneller. Aber noch vor den
ersten Sonnenstahlen erreiche ich den Zielbogen.
Etwa 8 Minuten vor dem Zielschluss, den der Veranstalter auf
nur 2 Stunden angesetzt hatte, „spurte“ ich über die Ziellinie und erhalte dort
wahrscheinlich einen gleich starken Applaus wie der Sieger.
Beim Blick aus der Seilbahngondel bei der gemütlichen
Abfahrt wird mir erst richtig klar mit was für einem Aufstieg ich es heute zu
tun hatte. Trotz der bescheidenen Platzierung kommt ein bisschen Stolz in mir
auf und verdrängt die grauen Gedanken über einen Abschied aus der
Berglaufszene.
Schöner Bericht, herrliche Landschaft, ungeahnte Strapazen. Eine tolle Leistung, Hans. Und es waren ja die "Bayerische Meisterschaft" - klar, daß dort viele Spezialisten antreten. Irgenwann komm´ ich mal mit. ;-) Gruß Wolfgang
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