Montag, 16. März 2009

Berlin, Berlin

„Kannst Du nicht mal was schreiben, ohne über Frauen zu lästern“ fragte mich meine Frau nach dem letzten Blog. Kann ich !

Berlin 2009 – ITB – Hertha BSC – Laufen in Berlin

Fällt es mir beim Laufen und der Hertha noch ziemlich leicht dieses Thema auszublenden, ist es auf der ITB kaum möglich. Denn die 187 teilnehmenden Länder schicken ausnahmslos nur ihre edelsten Schmuckstücke nach Berlin. Die Attraktion am Stand der Stadt Karlsruhe war Ex-Box Weltmeisterin Regina Halmich. Aber Frauen waren nur eine angenehme Nebenerscheinung der Messe.
Die ITB ist die größte Reisemesse der Welt. Nirgendwo anders kann man die ganze Welt so kompakt erleben. Sie ist ein Muss für jeden der in der Reisewelt zuhause ist. So jedenfalls begründe ich alljährlich mein Märzwochenende in der Hauptstadt.

In dieses Wochenende packe ich immer ein Riesenprogramm. Meistens viel zu viel. Denn eine Metropole wie Berlin ist eine Stadt der weitern Wege, auch wenn man mit S und U Bahn sehr flexibel ist.
Die Hertha, übrigens auch eine Dame, liegt mir schon lange am Herzen. In den letzten Jahren hatte ich immer Pech, bei meinen Besuchen waren immer Auswärtsspiele angesagt. Dieses Jahr war alles anders. Hertha ist Tabellenführer der Liga und träumt von der Meisterschaft. Aber vom Spitzenspiel gegen Leverkusen keine Spur. Während die Berliner Zeitungen am Abend von einem Klassenspiel der Hertha berichtete tränen mir die Augen. Als fußballverwöhnter Pfälzer bin ich natürlich andere Kaliber an Klassefußball gewöhnt.
Ziemlich ausgekühlt suchte ich Trost in der hauseigenen Sauna. Doch aus dem daraus erhofften Jungbrunnen sollte nichts mehr werden. Ziemlich müde sank ich tief in die Berliner Bettfedern und träumte sanft von den langen Kreuzberger Nächten.

Frisch und voller Elan war ich dagegen am kommenden Morgen. Bereits um 7.30 Uhr hatte ich die Laufschuhe geschnürt. Trotzdem kostete es ganz schön Überwindung an diesem
unfreundlichen Regentag auch nur einen Schritt vor die Tür zu machen. Aber ich wagte es. Und von Meter zu Meter machte es mehr Spaß. Ohne Plan lief ich der Spree entlang Richtung Innenstadt. Nur die Fahrgeräusche der nahen S-Bahn und vereinzelndes Vogelgezwitscher unterbrachen zwischenzeitig die himmlische Ruhe. Weder Frühaufsteher noch Spätheimkehrer kreuzten meine Wege. Eine Weltstadt lag an diesem Morgen im Tiefschlaf.

Aber Berlin hat auch ganz andere Seiten. Am späten Nachmittag ist am neuen Hauptbahnhof die Hölle los. Es wimmelt hier nur so von Menschen. Aber anders wie am Bahnhof Zoo kommt es mir hier fiel kultivierter vor. Der Nationentreff steht der ITB kaum nach. Nur ist hier alles live. Die Berliner haben sich mit diesen Gegebenheiten aber arrangiert. Auch Ihre Rolle als Gastgeber für den Rest der Welt nehmen sie gelassen. Für mich oft zu gelassen.
Längst habe ich persönlich kaum noch Orientierungsprobleme. Ich kenne nicht nur die Fahrtrichtungen von S und U-Bahnen, nein ich weiß auch, wo man sich nachts nicht unbedingt alleine sehen lassen sollte.
Aber alle die nicht viel von Berlin wissen sollten sich nicht zu sehr auf die Einheimischen verlassen. Sagt man den Berlinern sonst eine „große Schnauze“ nach, sind sie bei Auskünften sehr wortkarg. Die Könige der schlechten bzw. gar nicht erteilten Auskünfte sind eigentlich die, die es am besten wissen müssten. Die Bus und Taxifahrer.

Ich möchte nicht unterschlagen was zur Freunde meiner Augen in Berlin wieder der aktuelle Modetrend ist. Der Minirock ist wieder da.
Somit auch dieser Blog gottseidank wieder einen femininen Abschluss findet.
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