Ich glaube es war meine Alterskollegin Madonna, die einmal gesagt hat, im Alter braucht man weder auf Sex, noch auf Essen oder gar Sport verzichten, aber alles tut ein bisschen weh dabei.
Da das Jugendschutzgesetz inzwischen auch die neuen Medien fest im Griff hat kann ich mich hier (leider) nur zum Sport äußern.
Und wie recht die „alte“ Popdiva hat, spüre ich momentan so an allen Ecken und Rundungen des Körpers.
Altwerden ist nur etwas für harte Hunde.
Ein lieber Freund, im absteigenden Alter von 50 Jahren hat mir dieser Tage ein riesiges Kompliment machen wollen. „So wie Du möchte ich im Alter auch noch aussehen“, waren seine Worte. „Wo bin ich denn schon angekommen“ schoss es mir durch den Kopf, „ dass ein 50 jähriger Schnösel mich als Altersvorbild auserkoren hat.
Na ja, es ist schon was dran, dass Knochen und Fleisch schon längst nicht mehr von den Muskeln einen Jungbullen zusammengehalten werden. Und auch der Anbau von Fett soll im zunehmendem Alter im Eiltempo dem Abbau davoneilen.
Natürlich kann man dem Allem mit fleißigem Training ein bisschen Parole bieten.
Aber auch hier setzen die vielen neuen grauen Zellen gerne einen Riegel vor. Die Altersweisheit meldet sich da gerne lautstark zu Wort und ruft dir zu. „Gemach Alter, Du hast schon genug erreicht, lass mal die Jungen machen.“
Und dann gibt es noch die tollen Schlüsselerlebnisse die das alles so herrlich untermauern. Wie zum Beispiel gestern Nachmittag.
Raùl, so hieß der etwa achtjährige Rotzer, der sich einfach nicht damit abfinden konnte, in der Schlange des Supermarktes hinter mir zu bleiben. Als ich mit allem Kampfgeist jedoch meinen Platz verteidigte, ermahnte die genervte Mutter ihren Wunderknaben mit dem schmerzenden und tiefverletzenden Satz, „Raúl, lass endlich den Opa in Ruhe.“
Würde ich irgendwo an Nord oder Ostsee leben, wäre ich wohl so weit es ging dem Horizont entgegengeschwommen. Aber wo kann man im Pfälzerwald ins Wasser gehen? Nirgends!
Hier geht man in die Berge um Zorn abzubauen und die vergrämte Seele wieder aufzurichten.
Und hier schließt sich wieder der Kreis. Meine Form und Ausdauer steigt von Tag zu Tag zusehend an, aber die Gelenke scheinen keine Lust an irgendwelchen Unterstützungsmassnahmen zu haben.
Sie signalisieren „spürbar“ dass sie wenig Lust haben meinem Tatendrang zu folgen.
Knie und Waden haben sich zu ernsthaften Sorgenkindern entwickelt die nur mit Strümpfen und Schonern einigermaßen ruhig zu halten sind.
So taktieren wieder einmal Vernunft und Risiko miteinander um die letzten Trainingseinheiten.
Im Moment schreit der Vertreter von „ein Fünfunddreißiger muss noch sein“, am Lautesten.
Die heißere Stimme des Kleinhirns „mach langsam“, geht irgendwo im Gehörgang eines unbelehrbaren Kreises dagegen unter.
Ja, Altwerden ist eben nichts für Weicheier.
Euer Opa Hans